RB LeipzigFrahn nach Rauswurf „nicht einsichtig” – Ex-Leipziger Hoheneder neuer Kapitän
Zwei Tage nach der Trennung von Kapitän Daniel Frahn hat die Mannschaft des Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC das Training wieder aufgenommen. Vor der Einheit am Mittwochmittag informierte Sportdirektor Thomas Sobotzik die Spieler und das Funktionsteam über die Vorgänge um den einstigen Leipziger Rekordspieler und Publikumsliebling in den vergangenen Tagen. „Alles, was gesagt wurde, bleibt in der Kabine. Es war ein sehr offener Dialog”, sagte Sobotzik.
Mit Ausnahme von Stürmer Dejan Bozic, der krankheitsbedingt fehlte, und den Langzeitverletzten nahmen alle Profis an der Aussprache teil. „Wir haben uns die Zeit genommen, alle Fragen der Spieler zu beantworten und auch unsere Sichtweise der Entscheidung noch einmal darzulegen”, erklärte Trainer David Bergner. Frahns Nachfolger als Kapitän wird wieder ein Ex-Leipziger: der Abwehrspieler Niklas Hoheneder.
CFC-Sportdirektor Sobotzik: „Frahn war nicht sehr einsichtig – enttäuschend”
Der Verein hatte sich am Montag von Frahn getrennt. Ihm wird Nähe zur rechten Szene vorgeworfen. Der Stürmer hatte während des Spiels am Samstag beim Halleschen FC im Gästeblock zwischen CFC-Fans der Gruppierung Kaotic Chemnitz gesessen, die mutmaßlich der rechtsradikalen Szene zugeordnet werden.
Nach der Entscheidung hatte Sobotzik nach eigenen Angaben Drohungen erhalten. „Ich hatte sehr viele WhatsApp-Nachrichten von Fans, die plötzlich meine Nummer hatten. Das waren sicherlich nicht nur nette WhatsApp. Wenn man das als Drohungen bezeichnen kann”, sagte Sobotzik dem Nachrichtenradio MDR aktuell.
Frahn darf sich aktuell nicht äußern
Der Sportdirektor des insolventen Fußball-Drittligisten zeigte sich enttäuscht über die Reaktion seines Stürmers. „Er war nicht sehr einsichtig, das war auch noch einmal enttäuschend. Er sieht das nicht als Problem. Es sei reine Privatsache, mit wem er sich umgibt”, berichtete Sobotzik von einem Gespräch mit Frahn. Frahn selbst teilte auf RBlive-Anfrage mit, dass er sich noch nicht zu Anschuldigungen äußern dürfe.
Die Polizei steht seit Dienstagabend in Kontakt mit dem CFC. „Derzeit erfolgt eine Bewertung des Sachverhaltes mit Blick auf eine strafrechtliche Relevanz sowie die Gefährdungslage. Seien Sie versichert, dass die Polizeidirektion Chemnitz, insbesondere mit Blick auf das anstehende Pokalspiel, sehr sensibel mit den Hinweisen umgeht und diesen auch nachgeht”, erklärte eine Polizeisprecherin. Am Sonntag (18.30 Uhr/Sky) trifft der CFC in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Hamburger SV. Ohne Frahn.