Frust und Trotz bei RB Leipzig „Dann holen wir halt den Europa-League-Titel!”
Die Enttäuschung über den geplatzten Champions-League-Traum überwog bei RB Leipzig. Doch die Profis versprachen, auch um die Euro und Conference League zu kämpfen.

Bremen – Christoph Baumgartner nahm kein Blatt vor den Mund, als er nach dem 0:0 von RB Leipzig bei Werder Bremen im Kabinengang vor den Reportern stand. Gerade war der Traum der Leipziger wie eine Seifenblase zerplatzt, auch in der kommenden Saison in der Champions League zu spielen. „Das tut schon weh, das ist pure Enttäuschung.” Oder anders ausgedrückt: „Brutal abgefuckt!”
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„Unter der Woche zuzuschauen, ist das Beschissenste”
Seine Kollegen marschierten mit hängenden Köpfen in die Kabine. Doch „Baumi” machte nicht nur seinem Frust Luft, sondern entwickelte auch einen gewissen Trotz. „Dann holen wir halt den Europa-League-Titel!”, sagte er mit Blick auf die noch mögliche, aber unwahrscheinliche Qualifikation für Europas zweite Klasse. „Das ist ja trotzdem auch ein cooler Wettbewerb. Natürlich wollten wir alle die Champions League, aber jeder Bewerb ist besser als gar nix. Jedes Mal unter der Woche zuzuschauen, ist das Beschissenste, was es gibt”, stellte der Österreicher klar.
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Wahrscheinlicher jedoch ist, wenn überhaupt, Rang sechs und die drittklassige Conference League. „Wir sind es den Leuten schuldig, die am Samstag ins Stadion kommen und nach Europa wollen – egal, welcher Wettbewerb. Wir werden uns wirklich nochmal aufraffen und alles reinhauen, das kann ich versprechen”, sagte der 25-Jährige.
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Schäfer: International zu spielen, ist „keine Strafe”
Baumgartner kündigte an, dass das Team mit dem neuen Trainer anders an die Aufgabe in der neuen Saison herangehen wolle. „Wenn der neue Trainer da ist, müssen wir uns im Sommer wirklich zusammenraufen”, sagte er. Sportchef Marcel Schäfer betonte, dass es keine Strafe sei, international zu spielen – auch nicht in der Conference League. „Aber es ist nicht unsere Ambition, gar keine Frage.”