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historische niederlage Fünffacher Haaland: RB erlebt Debakel in Manchester

Von Ulrich Kroemer Aktualisiert: 14.03.2023, 23:03

Die Fans von Manchester City erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten beinahe ungläubig, als Erling Haaland in der 63. Minute das Feld verließ. Alle im Stadion waren sich in diesem Moment bewusst, einem historischen, magischen Abend beizuwohnen. Die „Cityzens” überrollten RB Leipzig mit 7:0 (3:0) und zogen triumphal ins Viertelfinale der Champions League ein.

Superstar Erling Haaland, den RB im Hinspiel noch komplett abgemeldet hatte, erzielte bereits in den ersten 45 Minuten einen lupenreinen Hattrick und legte in der zweiten Hälfte noch zwei Tore nach. Mit fünf Toren in einem Spiel stellte er den aktuellen Torrekord innerhalb von 90 Minuten in der Champions League ein.

Höchste Niederlage der Clubgeschichte

RB brach vollkommen auseinander, erlitt die höchste Niederlage der Clubgeschichte und schied wie 2021 im Achtelfinale aus. Begünstigt wurden Spielverlauf und Höhe des Ergebnisses durch diverse Fehlentscheidungen des slowenischen Schiedsrichters Slavko Vincic in der ersten Hälfte.

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Leipzigs Trainer Marco Rose hatte im Mittelfeld ein Pressing-Bollwerk aufbauen wollen und mit Kevin Kampl, Amadou Haidara und Konrad Laimer drei bissige, zentrale Spieler aufgeboten. Doch der Plan ging zu keinem Zeitpunkt auf. Man City nutzte die großen Lücken in der Leipziger Hintermannschaft eiskalt aus.

Über die rechte Seite hatten Kevin De Bruyne und Bernardo Silva viel zu viel Platz, David Raum und Kampl waren überfordert mit der Aufgabe. Und auf der anderen Flanke wirbelte Jack Grealish, gegen den Benjamin Henrichs keinen Stich sah. Leipzig hatte sich vorgenommen, anders als im Hinspiel mit Traute zu beginnen. Doch der Auftritt war heillos zerfahren; gewonnene Bälle gegen das perfekte City-Pressing im Handumdrehen wieder weg.

Blaswich bewahrt höheren Rückstand

„Come on City“ schallte es von den Rängen. City-Trainer Pep Guardiol gestikulierte wie ein Derwisch in und außerhalb seiner Coaching Zone, drehte sich zu den Fans um und feuerte im Schneetreiben auch die Anhänger an, alles zu geben.

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City drückte und die Gäste bekamen keinerlei Entlastung mehr zustande. Da hätte City die Unterstützung des Referees gar nicht gebraucht. Doch Vincic entschied auf Elfmeter, nachdem Benjamin Henrichs Rodris Kopfball mit dem Rücken zum Ball mit der Hand touchierte. Ein Geschenk für die Hausherren, das Haaland vom Punkt annahm (22.).

City war nun endgültig entfesselt und nutzte das Momentum. De Bruynes Schuss krachte noch an den Querbalken, doch Haaland rauschte in der Luft heran wie eine Naturgewalt und köpfte zum 2:0 ein (24.). Blaswich, kurioserweise trotz der sieben Gegentore noch bester Leipziger, bewahrte sein Team mit einigen Topparaden zunächst noch vor weiteren Gegentoren.

Silva hat einzige erstzunehme Chance

Doch spätestens in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war das Spiel verloren, als Haaland einen Kopfball von Verteidiger Ruben Dias über die Linie drückte (45.+2).

Wer von den knapp 3000 mitgereisten Leipzigern unter den etwa 48.000 im Stadion auf eine bessere zweite Hälfte gehofft hatte, wurde kurz nach Wiederanpfiff enttäuscht. Haidara ließ Ilkay Gündogan viel zu viel Platz, der aus der Distanz passgenau ins rechte untere Eck traf (49.).

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Danach machte Haaland mit seiner Tore-Show weiter. Bernardo Silva köpfte dem Wunderstürmer eine Ecke vor die Füße, die er im Nachsetzen ins Tor wuchtete (54.). Kurz darauf nutzte der Norweger erneut eine Standardsituation nach Freistoß des überragenden De Bruyne und staubte zum 6:0 ab (57.).

Rose reagierte mit einem Dreifachwechsel und stellte auf Fünferkette um, um den Torrausch der „Skyblues“ zu stoppen. Doch De Bruyne legte aus etwa 18 Metern noch einen drauf (90.+2). André Silvas Schuss links neben den Kasten war die erste und einzige Torchance für Leipzig – in der 79. Minute.