Gehalt, Vertragsdauer, Aufgaben Klopp soll seine Freunde als Trainer beurteilen
Eine Woche nach dem Paukenschlag sickern weitere Details zur Verpflichtung von Jürgen Klopp als neuer starker Mann im Red-Bull-Reich durch.
Leipzig/mit dpa – Diese Konstellation wird spannend. Jürgen Klopp hat als neuer Gesamtverantwortlicher im Red-Bull-Fußball-Universum auch die Aufgabe, die Arbeit der Trainer zu beurteilen. Denn da hat der Konzern seit dem Abgang von Ralf Rangnick ein fachliches Vakuum. Es fehlte neben Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff eine Instanz, die die Kompetenz und Autorität hat, Trainern wie Marco Rose und zuvor Domenico Tedesco Impulse für ihre Arbeit zu geben und wegweisende Entscheidungen zu treffen. Das soll nun auch Klopp leisten.
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Mintzlaff: Klopp soll Mentor für Gomez sein
Ob es dabei ein Vorteil ist, dass Klopp die Trainer von RB Leipzig, Red Bull Salzburg und New York Red Bulls sehr gut kennt, wird sich zeigen. Mit Marco Rose und Sandro Schwarz kickte „Kloppo” selbst jahrelang in Mainz und war auch deren Trainer. Salzburgs Coach Pepijn Lijnders war neun Jahre lang unter Klopp Assistenztrainer. Einerseits akzeptieren alle Trainer das Wort und den Rat ihres Freundes; Diskussionen werden auf Augenhöhe stattfinden. Andererseits könnte es unangenehm werden, wenn Klopp dazu gezwungen ist, auch harte Trainer-Entscheidungen mitzufällen und Urteile über seine langjährigen Weggefährten abzugeben.
Und auch für den Technischen Direktor Mario Gomez soll Klopp ein Einflüsterer sein. „Jürgen wird auch für Mario ein Mentor sein”, sagte Mintzlaff der Sport-Bild (Print). Der Ex-Nationalspieler freue sich auf die „inspirierende Zusammenarbeit”. Der Vertrag mit Gomez soll in Kürze verlängert werden.
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Vertrag ohne Ausstiegsklausel
Die Sport-Bild und Sky berichten zudem über weitere Details aus Klopps Vertrag. Der neue starke Mann bei Red Bull soll je nach Medium eine hohe einstellige Millionensumme (Sport-Bild) bis zehn bis zwölf Millionen Euro jährlich (Sky) verdienen. Die Vertragslaufzeit soll bei fünf Jahren liegen, zumindest aber ist der Kontrakt langfristig angelegt und soll keine Ausstiegsklauseln oder Nebenabsprachen beinhalten – auch nicht für den Fall, dass der DFB Klopp als Bundestrainer haben möchte.
Die Verhandlungen sollen an geheimen Orten unter anderem in Spanien stattgefunden haben, um den Coup bis zuletzt geheimzuhalten. In den ersten Monaten wird Klopp weniger öffentlich präsent sein, sondern sich zunächst an allen Standorten einen Überblick verschaffen, ehe er dann auch bei Flaggschiff-Klub RB Leipzig häufiger im Stadion zu sehen sein dürfte.
Absage an Ex-Klub BVB
Laut dem Bericht hatte sich auch Borussia Dortmund um eine Rückkehr von Klopp bemüht, aber eine Absage erhalten. Demnach soll Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem damals noch für den FC Liverpool tätigen Fußball-Lehrer vor zweieinhalb Jahren ein Angebot unterbreitet haben. Angeblich wurde dem ehemaligen BVB-Meistercoach dabei ein Job seiner Wahl beispielsweise als Manager oder in anderer Funktion angeboten. Klopp habe seine Absage damit begründet, dass er nach seiner Liverpool-Zeit nicht mehr nur für einen einzelnen Klub arbeiten wolle. Stattdessen wolle er neue Dinge lernen, Erfahrungen sammeln und breitere Einblicke bekommen.