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RB LeipzigGeradlinig in Frühform: Die Spieler von RB Leipzig nach dem 4:0 in Sandhausen in der Einzelkritik

Von Martin Henkel 07.08.2021, 23:35
Treffer beim Debüt: Spieler von RB Leipzig bejubeln das 4:0 durch Dominik Szoboszlai
Treffer beim Debüt: Spieler von RB Leipzig bejubeln das 4:0 durch Dominik Szoboszlai imago images/HMB-Media

So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 4:0 (2:0) gegen den SV Sandhausen in der 1. Runde des DFB-Pokals gesehen:

Peter Gulacsi: Leipzigs Nummer eins hatte lang nichts bis gar nichts zu tun. Dann aber war er binnen weniger Minuten gefordert. Der Ungar zeigte allerbeste Frühform und entschärfte zwei Großchancen der Sandhausener zwischen der 75. und 81. Minute. Note: 2

Nordi Mukiele: Gute Partie des Franzosen mit kleineren Ausfallerscheinungen nach dem 3:0, das die Spannung im RB-Kader allgemein kurz abfallen ließ. Spielte in der Viererkette auf der rechten Seite einen agilen Part, war hinten wie vorn unterwegs. Note: 3

Der dritte zappelt im Netz

Willi Orban: Solide Vorstellung des ungarischen Nationalspielers, der nach dem Abgang von Upamecano und Konate der Chef im Ring ist. Ließ nichts anbrennen, hatte seine Nebenleute gut im Griff und zeigte nach vorn seine alten Kopfballungeheuer-Qualitäten. Zwei Chancen wurden noch vereitelt (17., 18.), die dritte zappelte im Sandhausener Netz (20.). Note: 2

Mohamed Simakan: Exzellenter Einstand des Neuen in der Abwehrmitte. War aufmerksam, stand immer richtig, spielte mit kaltem Herz und viel Talent und deutete an, dass er mit dem Kopf um Längen besser ist als seine Vorgänger Upamecano und Konaté. Einer dieser Stirnstöße landete in der 18. Minute im Tor, wurde aber aus schwer nachvollziehbaren Gründen (vermutlich Offensivfoul) aberkannt. Eine weitere Ecke nahm er mit dem Fuss ab, der Ball sprang an den Pfosten (38.). Note: 2

Angeliño: Die Pause scheint dem Vielspieler aus der Vorsaison gutgetan zu haben. Der Spanier ackerte auf der linken Außenbahn nach vorn wie nach hinten, und seine Flanken hatten mehr Präzision als zum Ende der vergangenen Spielzeit. Bildete mit Christopher Nkunku ein interessantes Maskerade-Pärchen bei Ecken und Freistößen, bei denen nie klar war, wer von den beiden den "ruhenden Ball" treten würde. Eines dieser Verwirrspiele nutzte der Spanier zur Vorlage zu Orbans 1:0. Note: 2,5

Tyler Adams: Gediegene Rückkehr des US-Amerikaners auf seine Lieblingsposition zentral vor der Abwehr. War beteiligt an den zahlreichen Ballräubereien im Mittelfeld und hielt das Zentrum an der Seite von Kevin Kampl dicht. Note: 3

Kevin Kampl: Durchschnittliche Partie des Routiniers, aber keine schlechte. Ordnete das Spiel von hinten heraus und bewerkstelligte hin und wieder schöne Steckpässe durch die Sandhausener Gassen. Note: 3

Immer anspielbar

Amadou Haidara: Hervorragender Auftritt des Maliers, den die Rückkehr zum alten RB-Fußball - hohes Pressing, geradliniges Konterspiel - entgegezukommen scheint; kennt er ja aus Liefering und Salzburg. War überall zu finden, hatte im Mittelfeld so manche gute Balleroberung, war immer anspielbar und krönte seine Leistung mit dem Tor zum 2:0 (45.). Note: 1,5

Emil Forsberg: Erst zwei Wochen im Training, aber für Trainer Jesse Marsch unverzichtbar, deshalb von Beginn an auf dem Feld. Hatte definitiv mehr Bewegungsfreiraum als die zwei Jahre zuvor unter Ex-Coach Nagelsmann. Jede Idee ging noch nicht auf, aber ein paar exzellente Pässe, die Mitspieler vors Tor brachten, waren dabei. Seine schönste Scharnierleistung über Nkunku leitete eine Großchance für André Silva ein, bei der der Portugiese aber einen halben Schritt zu spät kam und gegen den Pfosten rutschte (23.). Note: 2,5

Christopher Nkunku: Der kleine Franzose hat in den vergangenen Wochen Muckis aufgebaut, die sich auch auf sein Selbstbewußtsein auszuwirken scheinen. Er war schnell, trickreich, wie immer ballgewandt, mittlerweile schlägt er Flanken sogar mit dem Außenrist. Bediente Haidara vor dem 2:0 und "on top" auf diese Leistung schoss er kurz nach Wiederanpfiff das 3:0 (49.). Note: 1

Silva kann mehr, als nur Kostic-Flanken verwerten

André Silva: Aller Anfang ist schwer. Silva muss bei RB mehr ackern als bei Eintracht Frankfurt. Der Portugiese nahm die Aufgabe an, keulte, schwitzte, brachte sich in Position. Der Neuzugang hatte gleich in der 3. Minute eine Großchance auf dem Schuh liegen, die er aber neben das Tor setzte, und er legte u.a. Nkunku das 3:0 auf. Der erste Eindruck: Silva kann mehr als nur die Bananenflanken von SGE-Kumpel Filip Kostiv verwerten. Note: 3

Hee-chan Hwang (61.): Wie immer bemüht - und leider noch keine Entwicklung bei der Verwertung. Die eine große Möglichkeit, die er aufegelegt bekam (Szoboszlai), setzte er aus drei Metern übers Tor (83.). Immerhin, erlegt Szoboszlai mit feinem Pass das 4:0 auf. Note: 3,5

Brian Brobbey (68.): Gute Ansätze des erst 19 Jahre alten Ajax-Zugangs, aber es ist noch ein bißchen Weg zu gehen, um auch eine Option für die Startelf an zu sein.  Note: 3,5

Konrad Laimer (68.): Setzte Adams Arbeit, für den er ins Spiel kam, mit Einsatz und Konzentration fort. Keine nennenswerten Aktion Richtung Sandhausen-Tor, und keine, die das eigene hätte in Gefahr bringen können. Solide. Note: 3

* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute zum Einsatz kamen.

(RBlive/hen)