Glückwünsche von der Front Kapitän Stepanenko: „Dieser Sieg ist wichtig für unser Land, unsere Armee”
Der Trainer von Schachtjor Donezk, Igor Jovicevic, hat die Leistung seiner Mannschaft in der Champions League bei RB Leipzig auch mit der Kriegslage in der Ukraine begründet. „Wenn du mit dem Herzen für ein ganzes Land spielst, dann fliegst du einfach über den Platz. Die Spieler sitzen in der Kabine und sind selbst schockiert darüber, was sie erreicht haben”, sagte der 48-Jährige nach dem 4:1 beim deutschen Pokalsieger. Für Donezk war es das erste Europacup-Spiel seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ende Februar.
Laut Jovicevic wird der Sieg vor etwa 700 Gästefans aus der Ukraine prägend sein für die weitere Karriere seiner Spieler und seine eigene Laufbahn. „Ich bin der glücklichste Trainer der ganzen Welt. Das sind Emotionen, die wir nie in unserem Leben vergessen werden”, sagte der Kroate.
Schachthjor-Kapitän Stepanenko: „Siege wie diese sind entscheidend für unsere Leute”
Kapitän Taras Stepanenko erreichten die Reaktionen aus der Heimat unmittelbar nach dem Schlusspfiff in der Kabine. „Ich habe viele Nachrichten aus der Ukraine bekommen, von meinen Freunden”, sagte der 33-Jährige. Auch von Soldaten an der Front gingen Glückwünsche ein. „Der Sieg ist wichtig für unser Land, für unsere Armee. Siege wie diese sind entscheidend für unsere Leute. Ich denke, sie spüren, wenn wir alles auf dem Feld geben.” Einen klareren politischen, ja militärischen Auftrag inmitten eines Krieges hatte Fußball wohl selten.
Marjan Schwed (16./58.), Mychajlo Mudryk (76.) und Lassina Traore (85.) und hatten Donezk einen vor allem in dieser Höhe völlig unerwarteten Triumph beschert. Da in der Region Donezk bereits seit acht Jahren zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainische Streitkräfte gekämpft wird, kann der Klub seine Heimspiele nicht mehr im eigenen Stadion austragen. Schachtar spielte übergangsweise in Lwiw, Charkiw und zuletzt Kiew. Für die Königsklasse muss der Klub ins Ausland ausweichen, die Heimspiele finden in Warschau statt, wo das Team während der Gruppenphase in der Champions League auch wohnt und trainiert.