Graf Lambsdorff ätzt nach 4:1 gegen RB „Schrecklich, wenn Retorten-Projekte wie RB Leipzig so tun, als ...”
Ist sein Twitter-Account gekapert worden oder hat er das wirklich geschrieben? Alexander Graf Lambsdorff ließ seiner Fußballfan-Seele am späten Samstagabend, als er das ZDF-Sportstudio guckte, offenbar freien Lauf.
Während er sich die Zusammenfassung des 4:1-Coups von RB beim BVB anschaute, twitterte das Bundestags-Mitglied: „Schrecklich, wenn solche Retorten-Projekte wie RB Leipzig so tun, als ob sie normale Fußballclubs wären.” Worauf genau sich sein Ärger bezieht, ließ der Graf offen.
Fans des BVB verhielten sich gegen RB Leipzig diszipliniert
Dass Außenpolitikexperte Lambsdorff einen solchen Tweet gerade nach einem Auftritt in Dortmund abfeuert, zeugt entweder von Unkenntnis oder Verantwortungslosigkeit. Es waren auch deswegen nur 1000 RB-Fans mit nach Dortmund gefahren, weil Leipziger Anhänger 2017 von einem Dortmunder Mob brutal attackiert worden waren. Aufgeheizt wurde die Stimmung damals durch verbale Zündeleien wie diese.
Seitdem halten sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und andere verbal zurück. Auch die Dortmunder Fans haben den Vorfall gemeinsam mit dem Fanprojekt selbstkritisch aufgearbeitet. Beim Fanmarsch vor der Partie und im Stadion blieb die Kritik am Red-Bull-Klub diesmal absolut im Rahmen. Von den üblichen Beschimpfungen einmal abgesehen, gab es keinerlei Entgleisungen. Stadionsprecher Nobby Dickel begrüßte sogar Spieler, Fans und Verantwortliche aus Leipzig „ganz herzlich”.
Da verwundert es umso mehr, dass nun ausgerechnet ein Parlamentarierer und Diplomat, der bei Anne Will und in anderen Talkshows über den Krieg in der Ukriane debattiert, Muße hat, prominent gegen RB auszuteilen. Zumal Lambsdorff FDP-Mitglied ist und den Fußball auch aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht verstehen sollte.