Comeback, Transfer, Rückholaktion Wie geht es im RB-Tor nach dem Gulacsi-Schock weiter?
Die schwere Verletzung von Peter Gulacsi trifft RB Leipzig hart. Für die unumstrittene Nummer eins des DFB-Pokalsiegers könnte die Saison nach dem am Mittwochabend erlittenen Kreuzbandriss vorzeitig beendet sein, mindestens aber fehlt er seinem Klub für viele Monate.
„Das tut uns richtig weh. Pete ist seit Jahren eine absolute Bank“, sagte Marco Rose nach der Schock-Diagnose beim Champions-League-Sieg gegen Celtic Glasgow (3:1) in der Red Bull Arena.
Damit ist auch klar: RB braucht Ersatz im Tor. Zwar machte Janis Blaswich seine Sache als Gulacsi-Vertreter bislang gut. Doch ist der 31-Jährige nur noch von den beiden Youngstern Jonas Nickisch (18 Jahre) und Timo Schlieck (16) abgesichert. Ein großes Risiko, das der Klub angesichts der Dreifachbelastung aus Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal kaum eingehen kann.
Das Transferfenster ist allerdings geschlossen. Für eine schnelle Lösung muss der Klub kreativ werden, oder sich auf dem Markt der vereinslosen Keeper bedienen. Erst nach der WM in Katar könnte RB einen neuen Torwart transferieren – bis dahin stehen aber noch elf Pflichtspiele an.
Wir zeigen die Optionen für RB Leipzig.
Philipp Tschauner (36 Jahre, zuletzt RB Leipzig)
Die interne Lösung: Bis zum Sommer war Routinier Philipp Tschauner noch dritter Torwart bei RB. Dann beendete er seine Karriere und arbeitet seitdem in der Jugend als Torwarttrainer. Tschauner ist also noch am Cottaweg präsent, ein Comeback wäre eine gute Option. So könnte RB die Zeit bis zum Wintertransferfenster überbrücken und sich dann auf dem Markt orientieren.
Maarten Vandevoort (20 Jahre, KRC Genk)
Die Winter-Lösung: Das belgische Top-Talent Maarten Vandevoort wurde von RB bereits verpflichtet – allerdings erst zum Saison 2024/25, oder per Klausel im Sommer 2023. Doch könnte die veränderte Torwartlage in Leipzig zu einer Neubewertung der Personalie führen. Vandevoort spielt aktuell in Genk – ein Winterwechsel könnte aber durchaus ein Thema werden.
Tim Schreiber (20 Jahre, Holstein Kiel) oder Josep Martinez (24 Jahre, CFC Genua)
Die Leih-Rückkehr: Gleich zwei ambitionierte Keeper hat RB aktuell verliehen. Vor allem der Spanier Josep Martinez, der schon zwei Jahre lang als Nummer zwei hinter Gulacsi auf der Bank saß und in Genua Stammkraft ist, wäre sportlich interessant. Deutschlands U20-Nationalkeeper Tim Schreiber hingegen ist bei Zweitligist Kiel nur Ersatz und hat auch keinerlei Erfahrung in der Bundesliga. Seine Rückholaktion ist entsprechend unwahrscheinlich. Geben es die Verträge her, könnte Leipzig aber das Martinez-Leihgeschäft vorzeitig beenden und seinen Engpass so beseitigen.
Der Markt der aktuell vereinslosen Torhüter ist derweil übersichtlich. Die prominentesten Namen sind Montenegros Nationalkeeper Danijel Petkovic (29 Jahre, zuletzt in Angers), der Schwede Oscar Linnér (25 Jahre, zuletzt Arminia Bielefeld) und Norwegens Auswahlspieler Örjan Nyland (32, zuletzt FC Reading). Alle wären aber wohl höchstens als Überbrückung bis zur Winterpause denkbar. Höheren Ansprüchen genügen sie nicht.