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RB Leipzig"Haben wir dumm vergeben": Wie der FC Eilenburg beinahe Geburtshelfer von RB Leipzig wurde

Von Thomas Fritz 11.11.2021, 15:02
Der erste Präsident von RB Leipzig, Andreas Sadlo, führte vor der Vereinsgründung 2009 auch Gespräche mit dem FC Eilenburg.
Der erste Präsident von RB Leipzig, Andreas Sadlo, führte vor der Vereinsgründung 2009 auch Gespräche mit dem FC Eilenburg. imago sportfotodienst

Vielen Fans von RB Leipzig wird es gar nicht bewusst sein. Aber der FC Eilenburg, Testspielgegner der RB-U19 am Donnerstag (17.30 Uhr), wäre anstatt des SSV Markranstädt beinahe Geburtshelfer Rasenballsports geworden. Nur die sportliche Misere und der Oberliga-Abstieg in der Saison 2008/2009 verhinderten den Einstieg des österreichischen Brausekonzerns in der Muldestadt im Nordosten von Leipzig. 

Das Testspiel RB Leipzig gegen den FC Eilenburg im Liveticker verfolgen.

Nachdem Option eins, die Übernahme des FC Sachsen, am Widerstand von Fans und Verantwortlichen gescheitert war, sondierte ein Vertrauter von Michael Kölmel - bis 2016 Besitzer des Leipziger Zentralstadions - weitere Optionen. Und die hießen ZFC Meuselwitz, Markranstädt sowie Eilenburg. Otto Schlörb, Vorsitzender von Kölmels ZSL-Betreibergesellschaft, die u. a. die Arena Leipzig sowie die Red Bull Arena verwaltet, führte Gespräche mit dem damaligen Eilenburg-Präsidenten Wolfgang Patitz, wie RBlive-Autor Ulli Kroemer in seinem Buch "RB Leipzig - Der Moderne Fußball" beschreibt. Auch Andreas Sadlo, später erster RB-Präsident, war aufgrund der zahlreichen hervorragenden Trainingsplätze vom Einstieg beim Traditionsverein aus Nordsachsen überzeugt.

Red Bull wollte Eilenburg fünf Jahre unterstützen

Laut Patitz habe RB in der Saison 2008/09, also ein Jahr vor der Vereinsgründung, in den Standort investiert. Es war eine Kooperation angedacht, "für mehr als fünf Jahre", so Patitz. Für den Erwerb der Oberliga-Lizenz wäre wohl ein hoher sechsstelliger Betrag nach Eilenburg geflossen, unterschriftsreife Verträge lagen vor. Die Mitglieder hatten ebenfalls keine Bedenken gegen den bei Fußball-Puristen schon damals wenig geliebten Großsponsor, der 2005 Austria Salzburg übernommen hat.

Nur die Mannschaft machte den großen Plänen einen Strich durch die Rechnung und stieg ausgerechnet 2009 aus der Oberliga ab. Trotz vier von Red Bull finanzierter Zugänge. Für Ex-Vereinsboss Patitz eine riesige Chance, "die wir dumm vergeben haben". Der Rest ist Geschichte: RB übernahm 2009 beim SSV Markranstädt die ersten drei Männermannschaften sowie das Seniorenteam und stieg mit Trainer Tino Vogel schon in Jahr eins von der Oberliga in die Regionalliga auf. (RBlive/fri)