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„Doppelt und dreifach ins Hinterteil beißen” RB hadert mit vertaner Meisterchance

Trotz des Sieges gegen Augsburg: Matchwinner Timo Werner ärgert sich beim Blick auf die Konkurrenz über die Schwächephase.

Von dpa/ukr 16.04.2023, 08:39
Trotziger Jubel: Timo Werner.
Trotziger Jubel: Timo Werner. (Foto: imago/Jan Huebner)

Timo Werner hatte sich in seine warme Daunenjacke vergraben und dachte trotz seiner Doppelpack-Gala gegen Augsburg an den wohl geplatzten Meistertraum. „Wenn man sieht, wie Dortmund und Bayern zurzeit ein bisschen schwächeln, dann müsste man sich eigentlich doppelt und dreifach ins Hinterteil beißen”, sagte der Nationalspieler von RB Leipzig. Während die Sachsen durch das 3:2 gegen den FC Augsburg ihren Champions-League-Platz festigten, mussten sich Spitzenreiter Bayern München und Verfolger Borussia Dortmund mit Unentschieden gegen Außenseiter abfinden.

Folglich redete Jubilar Werner nicht so sehr über sein 100. Bundesliga-Tor im 244. Spiel, sondern vielmehr über verpasste Gelegenheiten. Jene Wochen, in denen „man Federn gelassen” habe und nicht besser gewesen sei. Heißt übersetzt: Ohne die Niederlagen gegen Union Berlin, Mainz und in Bochum wäre RB nun Tabellenführer. Stattdessen fehlen sechs Punkte zum BVB und einer mehr zu den Bayern.

>>> Weiterlesen: Die Einzelkritik nach dem 3:2 gegen Augsburg

Eberl über Bayern: „Ja, sie geben was her”

„Ja, sie geben was her”, betonte auch Sportchef Max Eberl mit Blick auf die Konkurrenz. Doch letztlich ist der Rückstand sechs Spieltage vor dem Saisonende wohl zu groß. „Wir sollten unsere Hausaufgaben machen und unsere Spiele gewinnen”, sagte Eberl. Pflicht ist die Qualifikation für die Königsklasse, alles andere ein Bonus.

Trainer Marco Rose hatte derweil so gar keine Laune für Tabellenrechnereien. Stattdessen wurmte den 46-Jährigen der Auftritt seiner Mannschaft. Nach einer starken ersten Halbzeit, in der durch Kevin Kampl und Werners Zwei-Tore-Show der Rückstand durch Arne Maier gedreht wurde, machte es die Mannschaft unnötig spannend. „Ich möchte einfach, dass wir konsequenter solche Spiele, wenn wir zu Hause 3:1 führen, zu Ende spielen”, monierte der Coach. Der Anschluss durch Ruben Vargas passte Rose überhaupt nicht, da er die Konsequenz der immer lascher werdenden Spielweise war. „Weil wir Bälle hergeben, weil wir keine Tiefe mehr im Spiel haben, weil wir keine Bälle mehr festmachen.”

Auch Terzic hadert: „So unnötig, so dumm”

Übrigens: Auch Roses Trainerkollege Edin Terzic haderte nach dem 3:3 in Stuttgart mit den verpassten Chancen, die Bayern endlich mal vom Thron zu stoßen. „Es gibt Gründe, warum wir es nicht geschafft haben in den letzten zehn Jahren, ganz oben zu stehen”, spannte Terzic auf der Pressekonferenz nach dem Spiel den ganz großen Bogen. Trotz ihrer fulminanten Aufholjagd mit acht Siegen in den ersten acht Liga-Spielen des Jahres drohen die Dortmunder am Ende wieder ohne Titel dazustehen. „So unnötig, so dumm” sei dieser Rückschlag in Stuttgart, schimpfte der sichtlich mitgenommene Terzic.

Er verwies auf die Erkrankung von Haller und andere Personalsorgen in der Hinrunde, das Abrutschen auf Platz sechs vor der Winterpause. „Mit ganz viel Fleiß und ganz viel Wut” sei man in die Vorbereitung im Januar gestartet. „Dann haben wir uns in die Ausgangssituation gebracht, in der wir gerade stecken - und dann schenken wir es heute einfach so ab.” Ein Problem, das BVB und RB gleichermaßen umtreibt.