Marco Rose bekommt unterstützung "Werde nicht reinquatschen": So will Jürgen Klopp künftig bei Red Bull arbeiten
Jürgen Klopps Wechsel zum Red-Bull-Konzern sorgt für viele Diskussionen. Nun rechtfertigt die Trainerlegende ihren Wechsel zu RB und erklärt seine künftige Rolle.
Leipzig/dpa – Ex-Liverpool-Coach Jürgen Klopp wechselt im Januar zum Red-Bull-Konzern und wird somit auch bei RB Leipzig als Berater zur Verfügung stehen. Auf die Kritik an der Entscheidung reagierte er nun erneut im Gespräch mit Toni und Felix Kroos bei ihrem Podcast "Einfach mal Luppen" und sprach dort auch über seine künftige Rolle.
Von vier Wochen Nichtstun nach seinem Abschied als Trainer sei er zwei erstmal krank gewesen. "Das kann ich anscheinend nicht so gut, also bleibe ich etwas beschäftigt", so Klopp. Das sei für ihn immer klar gewesen, ausgeschlossen bleibt aber weiter der Job an der Seitenlinie, auch als Bundestrainer. "Mir wäre es wie vielen anderen lieber, Julian (Nagelsmann, d. Red.) macht das noch zehn Jahre."
Gomez wird engster Mitarbeiter von Klopp
Klopp wird eine strategische Position einnehmen, mit Mario Gomez als engstem Mitarbeiter. "Das hätten wir beide uns auch nicht träumen lassen", so Klopp. Unterhalten haben sich die beiden schon, Inhalte werden aber erst am Januar besprochen.
In das Tagesgeschäft von Marco Rose wird er nicht eingreifen. "Als Trainer bist du oft der einsamste Mensch im Klub." Daher will er bei RB Leipzig und den anderen Vereinen "Partner sein, Ruhe reinbringen, Dinge richtig einschätzen. Das letzte, was ein Verein braucht, ist jemand von außen, der nicht so genau Bescheid weiß. Ich werde nicht reinquatschen, weil ich genau weiß, wie blöd das ist", so der 57-Jährige.
Zwischen den Zeilen konnte man aber auch heraushören: Die Balance von Zurückhaltung und Einbringen seiner Expertise wird er finden müssen. "Am Ende werden Entscheidungen getroffen und ich werde bei manchen dabei sein", so Klopp. "Ich will helfen, ganz bestimmt."
Klopp: RB-Spieler hätte jeder andere Verein auch holen können
So kritisch wie viele Fans hat Klopp RB nie gesehen, auch bezüglich der finanziellen Vorteile des Einstiegs durch Red Bull. Als RB Bundesligist wurde, war er schon nicht mehr Trainer in Dortmund. Das Gefühl der Fans könne er aber nachvollziehen, denn als Trainer von Mainz 05 bekam er eine Ahnung davon. "Meine persönliche Geschichte ist, dass ich nicht in die Bundesliga aufgestiegen bin, als Hoffenheim mal mehr Geld ausgegeben hat im Winter", so Klopp.
Allerdings sei, als er mit Liverpool in der Champions League gegen RB Leipzig gespielt habe, kein Spieler dabei gewesen, den nicht jeder andere Verein auch hätte haben können. "Wenn du in dem Geschäft drin bist, kennst du die Summen", erklärte Klopp. Und verweist nicht nur auf die Konkurrenz aus der internationalen Klasse.
Wenn ein großer Verein aus der Bundesliga absteige, habe der in der Regel auch mehr Geld zur Verfügung. "Dass das nicht immer lang anhält, sieht man an einigen Traditionsvereinen, die wir auch in der 2. Bundesliga haben." Er sei durchaus Fußballromantiker und halte die vergangenen Leistungen in Ehren. "Ich kenne Legenden, die mich beeinflusst haben", so Klopp. "Aber ich mag auch die Gegenwart, bin lange im Geschäft. Und wir brauchen auch eine Zukunft."