Tradition und Moderne Kahn über Klopp bei Red Bull: "Man denkt erstmal, das passt nicht zusammen"
Der frühere Torwart des FC Bayern und der DFB-Nationalmannschaft sieht in der Zusammenarbeit Klopps mit dem Getränke-Hersteller viel Potenzial.
Leipzig/München/sid/hen – Torwartlegende Oliver Kahn sieht in dem Engagement von Jürgen Klopp bei Red Bull großes Potenzial. "Man denkt im ersten Moment vielleicht: Das passt eigentlich nicht zusammen", sagte der 55-Jährige im Interview mit Sports Illustrated: "Einerseits der ursprüngliche Jürgen Klopp, bei dem man das Gras riecht und den Platz, und andererseits: Red Bull. Für mich war das aber nicht überraschend, denn diese Elemente können eine enorme Kraft entfalten."
Kahn über Klopp: Tradition und Moderne zusammen
Klopp, der sich im Mai nach knapp neun erfolgreichen Jahren als Teammanager beim FC Liverpool verabschiedet hatte, wird ab dem 1. Januar als Global Head of Soccer die weltweiten Aktivitäten des Konzerns im Fußball verantworten. "Natürlich wird Red Bull seit langem dafür kritisiert, dass das alles sehr künstlich sei", sagte Kahn.
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Aber wenn man sich beispielsweise den Weg von RB Leipzig aus der fünften Liga zu einem Champions-League-Klub anschaue, erkenne man: "Es steckt sehr viel Kompetenz, Modernität und Innovationskraft in diesem System." Damit nun "das Traditionelle und Echte des Sports zusammenzubringen, ist die Kunst im Fußball", sagte Kahn. Mit dem Engagement von Klopp sei das gelungen.
BVB-Fans wollen Jürgen Klopp nicht mehr im Stadion sehen
An Klopps Verpflichtung als Gesamtverantwortlicher für die Fußballsparte des Red-Bull-Kombinats hatte es viel Kritik aus den Reihen von fans gegeben. Hochrangige Kollegen aus der Branche gratulierten reihenweise. Lothar Matthäus freute sich „dass er dem Fußball erhalten bleibt“, Hans-Joachim Watzke wünschte „eine glückliche Hand“ und Trauzeuge David Wagner konnte den Schritt „absolut nachvollziehen“. Der Tenor: Red Bull gehört auch zum Fußball. Viel Erfolg!
Einige Fußballfans wähnten dagegen einmal mehr ihr fußballromantisches Weltbild zerstört. Borussia Dortmunds Fan-Seite schwatzgelb.de reagierte mit einem Pamphlet, das einem Stadtverbot für den Doubletrainer von 2012 gleichkam.
Mateschitz hat es eingefädelt
„Nun hat er sein wahres Gesicht offenbart. Eines, das man in Dortmund hoffentlich so bald nicht wieder sieht“, heißt es darin. Der Tenor: Red Bull ist das Böse – und du nun ein Teil davon!
Reaktionen Das sagen die RB-Fans zum Klopp-Deal
Der Deal soll zu allem Überfluss schon seit September 2022 festgestanden haben, laut Münchner Merkur/tz habe der inzwischen verstorbene Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz alles eingefädelt. Von einem Abschied beim FC Liverpool, den Klopp damals noch trainierte, war da noch längst keine Rede. RB-Aufsichtsrat Oliver Mintzlaff hat bereits aber verneint, dass es einen solchen Deal gegeben haben soll.