„Kein klassischer Schlagabtausch” Roses Strategie für das Bayern-Spiel
Marco Rose saß einen Tag vor dem aufregenden Jahresauftakt in der Bundesliga zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) tiefenentspannt auf dem Medienpodium am Cottaweg. Immer wieder zog er eine Augenbraue ein wenig nach oben und deutete ein Lächeln an. Ein Hinweis darauf, dass er das Vorgeplänkel inklusive der halbstündigen Pressekonferenz nicht allzu wichtig nimmt. „Grau ist alle Theorie – entscheidend is' aufm Platz”, sagte einst der frühere Dortmunder Adi Preißler. Das könnte auch der Leitspruch des früheren Dortmunders Rose sein.
Rose: „Du brauchst Leidensfähigkeit gegen Bayern”
Freilich gab der gebürtige Leipziger nicht seinen Schlachtplan gegen die Münchner preis, verriet aber ein paar Leitlinien, wie er gegen Bayern Punkte zu holen gedenkt. „Es ist wichtig, dass wir keinen klassischen Schlagabtausch draus werden lassen, weil dann die Konterstärke und das Tempo der Bayern ins Spiel kommen”, betonte der 46-Jährige am Donnerstag. Klang ganz danach, als wolle RB defensiv clever spielen, „gegen den Ball extrem widerstandsfähig, leidenschaftlich verteidigen”, forderte Rose. „Du musst auch mal akzeptieren, dass du ein paar Minuten lang den Ball nicht hast. Gegen die Bayern braucht es eine gewisse Leidensfähigkeit.”
Nach Ballgewinnen betonte Rose die Umschaltmomente, für die wohl Timo Werner nach überstandener Verletzung in die Startelf rücken dürfte. Um nicht unter Dauerdruck zu geraten, müsse RB das Spiel auch mal beruhigen, selbst Ballbesitzphasen haben. „Es braucht eine mutige Leistung, gute Chancenverwertung und im richtigen Moment das Quäntchen Glück”, so der Coach. „Du brauchst nicht viel, du brauchst in diesem Spiel alles”, betonte Rose.
Rose verspricht: „Werden hochmotivierte, intensive Leipziger Mannschaft sehen”
Doch der Trainer demonstrierte neben Respekt vor den Bayern auch eigene Überzeugung. „Wir wollen das Spiel zu Hause gewinnen, weil wir das Gefühl haben, dass wir dafür aufgestellt sind und das Publikum im Rücken haben. Wir wollen den Moment für uns nutzen, bereit sein”, erklärte der 46-Jährige und versprach: „Wir werden eine hochmotivierte, sehr intensive Leipziger Mannschaft sehen. Ich glaube, dass wir die Überzeugung haben, die man gegen diesen Gegner braucht.”
Zwar beginnt ein mutiges Spiel auch im Kopf, doch für Rose zählen vor allen die Handlungen auf dem Platz. „Wir haben eine Mannschaft mit Jungs, die sich alles zutrauen. Trotzdem geht es immer wieder um die Umsetzung”, gab er zu Bedenken und entwarf folgendes Szenario: „Erster Schnellangriff über die Flügelstürmer, Davies kann hinterlaufen, erste Flanke, erste Chance: ,Wie reagiere ich?' Darum geht es.” Entscheidend is' nämlich aufm Platz.