„Kein riesengroßer Abschied” Xavis frostiger Abgang aus Leipzig
Zwei Jahre lang drehte sich bei RB Leipzig alles um Xavi Simons. Nach dem unterkühlten Abschied atmen nun Klub und Team auf.

Leipzig/ukr – Viele Worte mochte Marcel Schäfer am Dienstag, als er Transferbilanz zog, nicht mehr über Xavi Simons verlieren. „Wir haben ihm den Schritt in die Premier League ermöglicht, zu einem Topklub, der letztes Jahr einen Titel gewonnen hat und dieses Jahr in der Champions League vertreten ist.” Damit ist das Kapitel Xavi nach zwei Jahren bei RB Leipzig beendet.
Xavi verließ RB ohne persönlichen Abschied
In einem durch seine Agentur vorbereiteten Abschiedsvideo hatte er sich bei Fans, Mannschaft und Mitarbeitern sowie namentlich bei Ex-Trainer Marco Rose und Ex-Manager Max Eberl verabschiedet. Nicht aber bei den aktuell verantwortlichen Marcel Schäfer und Ole Werner. Anders als üblich hinterließ er auch kein Abschiedsstatement auf den Klubkanälen.
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Von seiner ehemaligen Mannschaft verabschiedete er sich nicht persönlich. „Er hat eine Nachricht in die Gruppe geschickt, es war kein riesengroßer Abschied”, sagte Christoph Baumgartner. „Aber das geht so unfassbar schnell. Als er nach London losgeflogen ist, wusste er noch nicht einmal, ob das was wird. Da hätte ich mich sicher auch nicht groß verabschiedet. Alles gut, er ist ein geiler Kicker und er soll zeigen, was er drauf hat”, so der Österreicher.
Baumgartner: „Gibt dir ein gutes Gefühl”
Doch auch weil Xavi durch verschiedene Eskapaden aufgefallen war, die nun via Sport-Bild öffentlich werden, sorgt sein Abgang im Team und dem gesamten Verein eher für Erleichterung. „Wenn ein Spieler (wie Xavi, Anm. Red.) geht, der eine feste Größe war, und dann sein Platz frei wird, merkst du plötzlich, dass dich die Mannschaft braucht, und das gibt dir ein gutes Gefühl. Das habe ich dann auch relativ schnell gemerkt”, sagte Baumgartner. „Ich wünsche Xavi das Allerbeste, ich habe auch gern mit ihm zusammengespielt. Aber klar, es ist immer so, wenn eine Position frei wird, da muss einer in die Rolle schlüpfen. Ich werde versuchen, das so gut es geht umzusetzen.”
RB Leipzig versucht aktuell, wieder verstärkt auf gute Charaktere und eine funktionierende Mannschaft zu setzen als teure Fußball-Popstars. „Da haben wir einen Riesenschritt gemacht, wir haben das Gefühl gehabt, dass elf Jungs auf dem Platz standen, die füreinander gespielt haben”, hatte Baumgartner nach dem 2:0 gegen Heidenheim gesagt – dem ersten Spiel ohne Xavi.