„nicht immer der glücklichste Mensch der Welt” Klostermann will im Sommer Vertragsgespräche führen
Beim 3:2 gegen den FC Augsburg durfte Lukas Klostermann wieder einmal 90 Minuten ran. Erst zum fünften Mal in dieser Saison stand der Rechtsverteidiger in der Startelf und machte seine Sache solide. Bis auf Yussuf Poulsen hat kein Spieler weniger Einsatzzeit als der Nationalspieler. Hinter Benjamin Henrichs und Mohamed Simakan ist er nur dritte Wahl auf seiner Position rechts in der Abwehr. Wie beurteilt der 26-jährige WM-Teilnehmer selbst seine Situation?
„Wir haben viele sehr flexible Spieler. Es ist wichtig, dass wir einen großen Konkurrenzkampf haben, dass wirklich jeder immer ans Limit gehen muss. Nur so können wir unsere Ziele auch erreichen”, sagte Klostermann nach dem Training am Dienstag gewohnt diplomatisch.
Klostermann: „In positive Energie ummünzen”
Ein Lautsprecher ist der frühere Leichtathlet aus Herdecke nicht, keiner, der sich verbal oder durch Präsenz im Training aufdrängt. „Grundsätzlich möchte jeder jedes Spiel spielen. Man muss einfach im Training Gas geben, am Ball bleiben, in den Spielen sowieso”, sagte Klostermann und bekannte: „Man ist nicht immer der glücklichste Mensch der Welt, wenn man nicht in der ersten Elf steht, aber das muss man in positive Energie ummünzen.”
Von Trainer Marco Rose fühlt er sich trotz der wenigen Einsatzminuten fair behandelt. „Ich habe schon das Gefühl, dass jeder seine Chancen bekommt. Die Chancen kommen immer wieder, die muss man dann auch persönlich nutzen.”
„Mut gemacht”: Anruf von Bundestrainer Flick bei Klostermann
In der Nationalmannschaft war Klostermann nach der WM vorerst nicht mehr dabei. Bundestrainer Hansi Flick habe ihm vor der Niominierung für die Länderspiele im März telefonisch informiert, dass er nicht im Kader dabei ist. „Er hat mir Mut gemacht, weiter dranzubleiben und genau das werde ich auch machen”, berichtete „Klosti”. „So ein Umbruch ist nicht ganz leicht, aber da machen alle gute Arbeit und ich glaube, dass wir im nächsten Jahr ein erfolgreiches Turnier spielen werden.” 2024 findet die Europameisterschaft in Deutschland statt, auch in Leipzig wird es EM-Spiele geben.
Wie und ob es für Klostermann bei RB Leipzig weitergeht, entscheidet sich nach Saisonende. Sein Vertrag läuft 2024 aus. „Ich denke, dass wir im Sommer darüber sprechen werden. Aktuell geht es darum, dass wir die Champions League klarmachen für die nächste Saison und nach Möglichkeit auch wieder den DFB-Pokal nach Leipzig holen”, betonte Klostermann. Einen Kopf für Vertragsangelegenheiten hat der stille Profi derzeit nicht.