Topspiel Niederlage in Dortmund: RB raus aus dem Meisterschaftsrennen
Am Ende rannte RB zu zehnt auf das Dortmunder Tor zu. Xaver Schlager hatte sich verletzt und alle Wechsel waren schon ausgeschöpft. Doch eine starke zweite Halbzeit samt Energieleistung zum Schluss reichten nicht für Punkte. Mit 1:2 (0:2) verloren die Leipziger das Topduell gegen den BVB. Sieben Punkte trennen Leipzig und den Tabellenführer nun, damit sind die Sachsen vorerst raus aus dem Meisterschaftsrennen.
Nkunku zögert zu lange
Als sich die Leipziger die ersten Bälle zuspielten, war das Pfeifkonzert vor allem von den 25.000 auf der Südtribüne ohrenbetäubend. „Auch ein Titel ändert nichts, keine Akzeptanz für RB“, stand dort auf zwei Bannern. Und auch auf dem Rasen ging es hitzig zur Sache.
Dortmund begann ohne den starken Rückhalt Gregor Kobel, der beim Aufwärmen Muskelschmerzen bekommen hatte, nervös. Stattdessen stand der Ex-Stuttgarter Alexander Meyer im Kasten. RB begann zum ersten Mal seit vergangenem November wieder mit Christopher Nkunku in der Startelf. Der Franzose hatte gleich die erste gute Gelegenheit, als ihm Dominik Szoboszlai einen Pass durchsteckte, Leipzigs Torgarant aber etwas zu lange zögerte und sich abgrätschen ließ (3.).
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Dortmund verlor anfangs viele Bälle und lud RB zu Kontern und Verlagerungen ein. Etwa als Szoboszlai mit einem Diagonalpass wieder Nkunku bediente, dessen Schlenzer sein Ziel verfehlte (7.). Die Gäste aus Sachsen gingen in dieser frühen Phase des Spiels zu leichtfertig und nicht konsequent genug mit ihren durchaus vorhanden Chancen um.
Cans Schuss schlägt ein
Nach den hektischen ersten zehn Minuten entwickelte Dortmund Punch, gewann Zweikämpfe und Dribblings und schaltete schneller. Dass Julian Brandt der Ball vor dem vermeintlichen 1:0 nach Traumpass von Jude Bellingham an den Arm sprang, war noch Glück für RB (13.). Kurz darauf gingen die Borussen dann doch in Führung. Der starke Marius Wolf bediente mit dem Außenrist BVB-Kapitän Marco Reus. Der war auf und davon und konnte von RB-Keeper Janis Blaswich nur mit einem Foul gestoppt werden. Reus verwandelte selbst vom Punkt (20.).
RB versuchte, mehr ins Spiel zu kommen, agierte aber zu viel durchs Zentrum, wo auch für Nkunku kein Durchkommen war. Der BVB bereitete RB hingegen vor allem über rechte Seite Probleme. Immer wieder ließen Wolf und Brandt den überforderten Marcel Halstenberg stehen.
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So wie vor dem Tor, als ein Freistoß Emre Can vor die Füße fiel. Der abgefälschte Aufsetzer schlug neben dem Pfosten ein, wieder sah Blaswich unglücklich aus (39.). Doch Can hätte erst gar nicht so frei aus der Distanz zum Schuss kommen dürfen. Wie schon gegen die Bayern und ManCity hatte es Rasenballsport in einem Topduell verpasst, von Beginn an wach zu sein.
Schlotterbecks Schulter verteidigt Führung
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten zündeten einige der 2400 mitgereisten RB-Fans unter den 81.365 im Stadion orange leuchtende Pyrotechnik-Stäbe – das verbotene Signal zur Aufholjagd im Signal-Iduna-Park. RB agierte nun kompakter, körperlicher und spielerisch dominant, vergab aber zunächst seine Topchancen. Szoboszlais Schüsse per Außenrist (48.) und aus der Distanz (71.) segelten knapp am rechten Pfosten vorbei; André Silva blieb völlig freistehend an Meyer hängen (69.).
Rose hatte früh gewechselt und mit David Raum mehr Tempo auf der linken Seite gebracht. Das machte sich bezahlt, als Emil Forsberg Raums Flanke über die Linie drückte (74.). Erneut Forsberg und Timo Werner hatten den Ausgleich in der Nachspielzeit noch auf dem Fuß, doch Meyer und die Schulter von Schlotterbeck verteidigten die Führung für den BVB.