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Einzelkritik und Noten gegen Dortmund Kollektivkollaps der Kreativabteilung

Keine Struktur, kein Rhythmus: RB hatte beim BVB kaum entscheidende Aktionen am Ball. Einzelkritik, Noten und Abstimmung.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 03.11.2024, 09:05
Schwerer Stand: Christoph Baumgartner gegen Brandt und Bensebaini.
Schwerer Stand: Christoph Baumgartner gegen Brandt und Bensebaini. (Foto: imago/Sven Simon)

Leipzig/Dortmund – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:2 (1:1) bei Borussia Dortmund gesehen:

Peter Gulacsi: Ohne Pete Gulacsi in Topform wäre die Niederlage ein bis zwei Tore deutlicher ausgefallen. Zunächst flatterten den Dortmundern vor dem Tor noch die Nerven, als Gittens völlig freigespielt, viel zu zentral abschloss und Gulacsi den Schuss sicher festhalten konnte (14.). Danach packte der Ungar erneut gegen Gittens eine Glanzparade mit dem Fuß aus (30.). Auch bei Schlotterbecks wuchtigem Abschluss nach einer Ecke sicher (60.) und sogar gegen Brandts Volley da. Machte seinem Beinamen „The Wall” alle Ehre. Beiden Gegentreffern gingen Fehler seiner Vorderleute im Kopfballspiel voraus. Note: 1,5.

Lutsharel Geertruida: Begann ungewohnt links in der Dreierkette, tauschte dann nach zehn Minuten mit Henrichs wieder die Seiten, weil der Plan nicht aufging. War gegen Gittens griffiger als auf der anderen Seite, passable Zweikampfquote, verpasste es aber, gegen Guirassy beim 2:1 an seinem Gegenspieler dran zu sein. Note: 3,5.

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Abwehr unter Druck

Lukas Klostermann: Machte zum ersten Mal auf sich aufmerksam, als ihm der Ball versprang und er Gittens eine Großchance ermöglichte (30.). Verlor dann das entscheidende Kopfballduell gegen Nmecha vor dem 1:1. Hatte sich als Sonderbewacher für Guirassy ganz gut auf den Stürmer eingestellt, stoppte ihn ein, zwei Mal im Verbund mit Orban, tauchte aber vor dem 2:1 unter dem Ball durch. Zwar war er wohl nicht gegen Guirassy eingeteilt, verunsicherte damit aber Geertruida und Elmas. Note: 4,5.

Willi Orban: Der Kapitän war beim 1:1 nicht konsequent und eng genug bei Beier, schaute dem Ball nur hinterher. Versuchte, im Getümmel im RB-Strafraum die Ruhe zu bewahren, haute die Bälle Ende der ersten Hälfte sicherheitshalber schnörkellos ins Aus. In den direkten Duellen gegen Guirassy auf dem Posten, bester RB-Zweikämpfer (77 Prozent). Auf dem Posten gegen Guirassy. Nach vorn ein schöner Diagonalfreistoß auf Geertruida. Note: 3,5.

Benjamin Henrichs: Erst rechts unterwegs, dann auf der linken Seite. Leitete das 1:0 mit seinem Pass in den Strafraum ein; hatte selbst einen Abschluss, traf den Ball bei dem Distanzschuss aber nicht richtig (33.). Zögerte ein wenig zu lang mit den Abspielen und lässt sich die Bälle abnehmen. In der zweiten Hälfte nicht mehr zu sehen. Note: 3,5.

Keine Struktur, kein Rhythmus

Amadou Haidara: Verpasste es, dem RB-Spiel Struktur und Rhythmus zu verleihen. Hatte nur 46 Kontakte, oft waren die Bälle schnell wieder weg. Seine Stärke ist das aggressive Erobern und schnelle und präzise Umschalten in die Spitze, doch das war in Dortmund nicht zu sehen. Note: 4,5.

Arthur Vermeeren: Bisschen präsenter als Haidara, aber nicht mutig genug im Ballbesitz, verlor die Bälle zu schnell, nichts Entscheidendes nach vorn. Note: 4,5.

Antonio Nusa: Fand defensiv als linker Schienenspieler in der Fünferkette keine Abstimmung mit Geertruida und durfte nach gut zehn Minuten von der Schiene ins Mittelfeld rücken. Passable Zweikampfquote. Traute sich offensiv zumindest anfangs in ein, zwei Dribblings, tauchte in der zweiten Hälfte ab. Kein entscheidender Pass, keine Torschussvorlage, kein Torschuss. Note: 4,5.

Christoph Baumgartner: Holt sich früh Gelb ab (8.), als er Nmecha zu unclever hielt und am Durchbruch im zentralen Mittelfeld hinderte. Selbst am Ball nicht klar und durchsetzungsstark genug in seinen Aktionen. Einzige positive Aktion nach vorn: Spielte Openda mit einem langen Ball frei (63.) und musste dann früh raus. Note: 4,5.

Sturmgespann mit einer gelungenen Aktion

Lois Openda: Gehörte zu den besseren Leipziger, hatte viele Ballkontakte, weil er sich auch öfter ins Mittelfeld fallen ließ. Hatte es in der Sturmspitze schwer, an Schlotterbeck vorbeizukommen (11., 44.). Entscheidende Aktion von ihm vor dem 1:0, guter Laufweg und perfekter Hackentrick auf Sesko. Hatte noch eine weitere Chance, als er allein aufs Tor zulief, aber sich von dem nicht gerade schnellen Can den Ball viel zu leicht abnehmen ließ (63.). Note: 3.

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Benjamin Sesko: Haute den Ball einfach unters Tordach, tolles Tor nach fünf Spielen ohne Treffer. Bei seinem zweiten Abschluss übers Tor (41.), hätte er besser auf Baumgartner spielen sollen. Note: 3.

Kevin Kampl (64.): Rückte mit in den Aufbau, um Struktur bemüht, aber mit diesem Ansinnen nicht erfolgreich. Bekam das Spiel nicht geordnet. Gute Szene im Zusammenspiel mit Elmas. Note: 4.

Elijf Elmas (64.): Stand beim 1:2 nur rum, anstatt Guirassy zu stören. Hatte dann die beste und am besten herausgespielte RB-Chance der zweiten Hälfte, als er mit Kampl Doppelpass spielte und gefährlich abschloss (70.). Empfahl sich insgesamt mit einigen ordentlichen Aktionen. In der Nachspielzeit nochmal gefährlich in Position, aber kam nicht zum Abschluss. Note: 3,5.

*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.