werte und prozente Kompletter Systemausfall: Deshalb verlor RB gegen Dortmund
Das 1:2 gegen den BVB war die erste Meisterschaftsniederlage für RB Leipzig seit Februar. In allen Belangen konnte das Team dem Gegner nicht die Stirn bieten.
Dortmund/Leipzig/hen – Ein Systemausfall hat nicht nur Borussia Dortmund nach dem Pokal-Aus unter der Woche aus der Krise geholfen, sondern auch RB aus vielen Träumen gerissen. Der Red-Bull-Klub war als punktgleicher Tabellenzweiter hinter dem FC Bayern zum BVB gereist.
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Marco Rose: "Uns fehlt die Traute"
Doch nicht nur stand die Mannschaft von Leipzigs Trainer Marco Rose in dessen 100. Spiel für RB Leipzig vor dem Duell mit sieben Punkten Vorsprung fünf Tabellenplätze über der selbsternannten zweiten Kraft im deutschen Fußball. Sie kam als beste Abwehr der Liga in den Ruhrpott (nur drei Gegentreffer) und mit einer Serie von 19 ungeschlagenen Meisterschaftsspielen am Stück.
Die Serie ist gerissen, der Tabellenplatz blieb erhalten. Und mit nunmehr fünf Gegentoren ist dennoch kein zweites deutsches Team stabiler in der Abwehr. Gleichzeitig verlor RB drei Punkte auf den Rekordmeister – und zeigte einmal mehr, "dass uns in den großen Spielen manchmal die Traute und auch Qualität fehlt", wie RB-Trainer Marco Rose später feststellte.
Ein Phänomen, das nicht neu ist bei den Rasenballsportlern aus Leipzig. Doch einen solchen Leistungsausfall im Team hat es schon lange nicht mehr gegeben. In "allen Belangen waren wir unterlegen", urteilte der Trainer später, was die Daten des "Kicker" und die Daten der Liga bestätigen.
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RB-Fazit: "Wir waren nicht gut genug"
In der Defensive teilte sich RB mit bestrittenen 106 zu 106 Zweikämpfen den Wert der direkt geführten Duelle, aber die Dortmunder gewannen mehr davon (51 Prozent zu 49), hatten mehr Sprints (265 zu 261), sie liefen insgesamt mehr (120, 1 km zu 117,5 km) und hatten auch öfter den Ball (58 Prozent zu 42 Prozent).
Die Leipziger Passivität gegen einen durch die letzten Ergebnisse verunsicherten BVB schlug sich auch eklatant bei den Pässen nieder (527 zu 419) und bei der Passgenauigkeit (83 zu 79 Prozent). Noch gravierender allerdings fielen die Vergleichsdaten in den Offensiven beider Teams aus. Die Leipziger Unterlegenheit mit der in dieser Saison ohnehin überschaubar hohen Trefferquote war teils grotesk.
RB schoss viermal aufs Tor, darunter war der Treffer von Benjamin Sesko zum überraschenden 1:0 (27.) und viermal daneben. Dortmunds Torhüter Alexander Meyer musste nur einen Ball abwehren. Der BVB schoss im Vergleich dazu achtmal aufs Tor und 13 Mal daneben, Peter Gulacsi hatte fünf, teils hochkarätige Paraden, die eine höhere Niederlage verhinderten. Und Dortmund hatte vier Ecken, RB: null.
Marco Rose schloss seine Spielanalyse mit dem Fazit: "Wir waren heute einfach nicht gut genug."