Kommentar zur Vertragsverlängerung RB lässt sich ein Jahr Olmo 20 Millionen kosten
Die Laufzeit des neuen Vertrages von Dani Olmo hört sich lang an: Bis 2027 hat der Spanier unterschrieben. Doch längst hat die Dauer der Verträge der Stars von RB Leipzig nur noch symbolischen Charakter.
Denn Olmo unterschrieb nur so lange, weil er im kommenden Jahr für vergleichsweise günstige 60 Millionen Euro den Klub wechseln kann.
Es ist der immergleich Kniff, den RB Leipzig anwendet, um Topspieler zumindest noch ein weiteres Jahr an den Klub zu binden, die eigentlich weg wollen. Im Grunde ist also die Verlängerung des Vertrages die Ankündigung, dass der betreffende Spieler den Verein im kommenden Sommer sicher verlässt.
Neuer Olmo-Vertrag bei RB: Planungssicherheit für alle
Das war bei Christopher Nkunku, Dayot Upamecano und Timo Werner genauso. Für die Spieler bietet das den Vorteil, dass sie durch den neuen Vertrag mit mehr Gehalt ausgestattet werden (und ihre Berater mit reichlich Handgeld) und sie sich in gewohntem Umfeld noch ein Jahr auf höchstem Niveau stabilisieren können, ehe sie zu größeren Klubs streben.
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Zudem haben sie Gewissheit, dass RB keine Mondpreise aufruft, sondern ihr neuer Klub den Transfer gezielt kalkulieren und - wie bei Nkunku und dem FC Chelsea geschehen - frühzeitig abwickeln kann.
Für RB bringt das Gebaren Planungssicherheit zumindest für eine weitere Saison und vor allem eine garantierte Ablöse, die fix im Etat eingerechnet werden kann. Denn dass ein Spieler wie Konrad Laimer ablösefrei (zum FC Bayern) wechselt, wie in diesem Sommer, soll kein zweites Mal passieren.
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Dafür verzichtet RB auf mögliche 20 Millionen mehr an Ablöse, denn ohne Klausel hätte Olmo wohl an die 80 Millionen eingebracht. Dafür haben die Leipziger für ein weiteres Jahr einen Spieler in den Reihen, der eigentlich rein sportlich nicht zu halten gewesen wäre.
RB Leipzig mit Aderlass in der Offensive
Dass es Max Eberl gelungen ist, auch den begehrten Dani Olmo von diesem Schritt zu überzeugen, ist wertvoll für die Mannschaft. Schließlich braucht es Namen wie Olmo, um neue Stars zu Rasenballsport zu locken. Der Aderlass in den Offensive mit den Abgängen von Nkunku und Laimer, womöglich auch André Silva und Dominik Szoboszlai, ist ohnehin schon riesig. Nun muss um Olmo herum ein neues Kreativ- und Sturmgefüge aufgebaut werden.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn RB eines Tages so weit wäre, Spieler wie Nkunku und Olmo mit einem Anschlussvertrag auszustatten, der ohne Ausstiegsklausel auskommt und der sich langfristig zu RB bekennt. Doch noch ist der Klub noch nicht soweit, um finanziell und hinsichtlich Renommee und Erfolg mit den ganz Großen in Europa konkurrieren zu können.