kommentar Welchen Anteil haben RB und Ex-Sportchef Eberl am Forsberg-Abgang?
Dass Emil Forsberg Leipzig seine zweite Heimat nennt, ist bekannt. Dass er seine Karriere gern bei RB hätte ausklingen lassen, auch. Wieso also der schnelle Abgang nach New York?
Probleme mit der Fitness
Der Spielmacher von RB Leipzig ist erst 32. Das bedeutet nicht, dass der Schwede gerade erst in die letzte Phase seiner aktiven Laufbahn als Profifußballer eingebogen ist. Er ist schon mittendrin. Dass er bewußt Spielpausen aller drei, vier Partien benötigt, ist kein Geheimnis. Bereits Sommer 2022 klagte er bei einem Treffen mit RBlive auf dem Rasen des Stadions am Cottaweg scherzhaft über Schmerzen in Knien und Beinen.
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Dennoch ist Forsberg kein Auslaufmodell unter Marco Rose. Nicht mehr uneingeschränkt erste Wahl zwar, hat der zweitälteste Feldspieler im Kader nach Kevin Kampl (33) gerade in der Champions League, dort wo Routine gefragt ist, das Vertrauen des Trainers bekommen. Vier Spiele: vier Einsätze von Beginn an.
Wie nun BILD berichtet, die einen engen Draht zu Forsbergs Manager Hasan Cetinkaya pflegt, soll der Schwede im Sommer seinen Wunsch hinterlegt haben, für einen neuen Vertrag offen zu sein - zu Bezügen unterhalb seiner kolportiert sieben Millionen Euro Grundgehalt. Dieses Angebot soll Ex-Sportchef Max Eberl mit einem eigenen Vorschlag konterkariert haben.
RB und Forsberg: keine Einigung über neuen Vertrag
Die Zeitung schreibt, das RB-Eberl-Angebot soll "extrem weit unter marktüblichen Konditionen gelegen" haben. Zudem soll der mittlerweile abgängige Sportchef "wenig kommunikativ" gewesen sein und schwer erreichbar. "Die Forsberg-Seite" sei über "diesen Umgang und die Respektlosigkeit gegenüber einem verdienten Spieler schockiert gewesen. Auch nach dem Eberl-Abgang änderte sich wenig im internen Umgang. Daraufhin wurden andere Optionen geprüft."
Dass zu einer Wahrheit immer zwei Seiten gehören, liegt auf der Hand. Cetinkaya war in der Vergangenheit nicht zimperlich, um die Popularität seines Klienten für neue Verträge zu nutzen. Nichtsdestotrotz erhärtet sich der Verdacht, dass RB keinen Weg gefunden hat, um Forsbergs Standing im Verein und bei den Fans mit einer Idee für sein Karrierende am Cottaweg in Einklang zu bringen. Forsberg offensichtlich aber auch nicht.
In New York: drei Jahre plus ein Jahr Option
Mit Kampl, ein Jahr älter als Forsberg, ist der Club immerhin übereingekommen. Dessen Vertrag wurde kürzlich bis 2026 verlängert. Vielleicht waren Forsbergs Forderungen zu ausladend eingedenk seines Alters und seiner körperlichen Verfassung. Zumal: Wieso Winter 2023 einen Vertrag verlängern, der noch bis 30. Juni 2025 gültig ist?
Dass Forsberg sich entschieden hat, einen Rentenvertrag (3 Jahre plus ein Jahr Option) in New York beim Bruderclub zu unterschreiben, dürfte deshalb wohl nicht nur zu Lasten von RB gehen. Ein solchen Vertrag hätte er in Leipzig nicht bekommen - nachvollziehbarerweise.