RB LeipzigKommentar zur Coronavirus-Gefahr bei RB Leipzig vs. Tottenham Hotspur: Vertretbares Risiko
Dass beim bislang bedeutendsten internationalen Match für RB Leipzig an diesem Dienstagabend gegen Tottenham Hotspur (21 Uhr) auch Fans im Stadion zuschauen dürfen, ist dieser Tage nicht selbstverständlich. In Italien und der Schweiz finden wegen der Verbreitung des Coronavirus' vorerst gar keine Spiele mehr statt. Die „Königsklassen”-Partien in Paris und Barcelona werden ohne Zuschauer ausgetragen. Ebenso wie das rheinische Derby zwischen Mönchengladbach und Köln in der Bundesliga am Mittwoch. Und auch am Wochenende wird es im Oberhaus wohl Geisterspiele geben.
Dass die Stadt Leipzig eine der wenigen Ausnahmen macht und für das Spiel gegen Tottenham Hotspur Zuschauer genehmigt hat, ist dennoch richtig, da das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren, angemessen bewertet wurde. Für die etwa 39.000 RB-Fans und die 2400 „Spurs”-Supporter im Stadion ebenso wie für deren Mitmenschen. In ganz Großbritannien (66,5 Millionen Einwohner) sind derzeit 323 Infizierte registriert. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aktuell 18.
Keine gehäufte Infektion zu erwarten
Laut Experten und Politikern geht es bei der Beschränkung von Veranstaltungen darum, die Gefahr zu minimieren, dass sich der Virus sprunghaft massiv verbreitet. Natürlich ist es möglich, dass es auch an diesem Abend in Leipzig zu Infektionen kommt. Doch eine gehäufte Verbreitung des Virus' ist nicht zu erwarten, wenn Menschen aus London und Umgebung sowie Leipzig und Region aufeinandertreffen.
Zumal das unter freiem Himmel geschieht, was das Risiko laut Robert-Koch-Institut minimiert. Das Bundesinstitut hat seine Richtlinien, auf dessen Grundlage die Ämter der Stadt entschieden, übrigens seit 28. Februar nicht angepasst. Diese seien weiter gültig, teilte das RKI mit. Zudem sitzen oder stehen die meisten Fans im Leipziger Stadion keineswegs so geballt und gedrängt zusammen wie in anderen Arenen.
Stadt Leipzig sendet Zeichen aus, nicht unbegründet in Corona-Panik zu verfallen
Darüberhinaus bleibt es jedem einzelnen unbenommen, selbst darüber zu entscheiden, ob er die Gefahr sieht, sich selbst oder Mitmenschen anzustecken. Wer mag oder es für angemessen hält, kann fernbleiben oder seine Karte einfach anderen Fans zur Verfügung stellen, was auch etwa 200 RB-Fans via Ticketbörse getan haben.
So hat die Stadt mit ihrer Entscheidung keinesfalls fahrlässig gehandelt, sondern ganz nebenbei auch ein Zeichen ausgesandt, nicht unbegründet und hektisch in Coronavirus-Panik zu verfallen, sondern sich an Richtlinien von Experten, Fakten und Wahrscheinlichkeiten zu halten. (RBlive/ukr)