RB LeipzigKouassi zu den Bayern: Hat RB Leipzig den Deal ausgelöst?
Vor einer Woche wechselte der Franzose Tanguy Kouassi zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Ausgelöst hat diesen Transfer vermutlich aber ein Ligakonkurrent. Und zwar RB Leipzig.
RB weckt Interesse
Diesen Zusammenhang stellte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kürzlich her, der den Wechsel des 18 Jahre alten Franzosen, der zuvor nicht einmal als Gerücht in der Nähe des Rekordmeisters aufgetaucht war, mit dem Interesse der Sachsen an dem jungen Verteidiger von Paris St. Germain in Verbindung brachte.
"Als wir vom Interesse RB Leipzigs erfuhren und wußten, dass sie hinter ihm her sind und ihn verpflichten wollen, haben wir die Initiative ergriffen", sagt Rummenigge gegenüber dem TV-Sender Sport 1. "Viele europäische Vereine waren hinter ihm her, speziell RB."
Ein Fehler der Leipziger, sofern die Aussagen tatsächlich so getätigt wurden? Sportdirektor Markus Krösche hatte in einem Boulevardblatt das Interesse des Klubs an Kouassi bestätigt, was in der Branche nur selten als probates Mittel beim Verpflichten von Spielern gilt. Der Spieler war ablösefrei. Rummenigge glaubt aber, dass letztendlich die Perspektive in München den Ausschlag gegeben habe. "Er war überzeugt von unserem Projekt. Wir haben noch nie einen so jungen Franzosen verpflichtet, aber er hat viel Perspektive."
So sieht das auch Ex-RB-Macher Ralf Rangnick. Er traut Kouassi langfristig eine wichtige Rolle bei den Bayern zu. "Ich war an dem Spieler zwei Jahre lang dran. Er wird in spätestens ein bis zwei Jahren Stammspieler sein", sagte der frühere Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig, der den Teenager selbst zu den Sachsen lotsen wollte, am Sonntag beim TV-Sender Sky in der Sendung "Sky 90".
Damit nicht genug sagte Rangnick, Kouassi sei "eines der größten Abwehrtalente, die ich je gesehen habe". Was nichts daran ändert, dass die Bayern aus Rangnicks Sicht noch Nachholbedarf auf dem Transfermarkt haben. "Ich glaube, dass sie noch zwei bis drei Spieler gebrauchen können", meinte der 62-Jährige, der Ende Juli seine Position als Head of Sport and Development Soccer bei der Red Bull GmbH aufgegeben hatte.