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RB LeipzigLeistungsexplosion gegen Werder? Die Struktur bei RB Leipzig steht wieder

Von (RBlive/ukr/mit dpa)
15.02.2020, 08:10
„Ich habe das Gefühl, dass wir aus der Unruhe der vergangenen Spiele wieder herauskommen”: Julian Nagelsmann vor dem Spiel gegen Werder Bremen.
„Ich habe das Gefühl, dass wir aus der Unruhe der vergangenen Spiele wieder herauskommen”: Julian Nagelsmann vor dem Spiel gegen Werder Bremen. imago/photoarena/Eisenhuth

Energie, Selbstvertrauen und Stabilität sind vor dem Spiel gegen den Tabellenvorletzten Werder Bremen (15.30 Uhr/hier im Liveticker) zurück bei RB Leipzig. Das nimmt zumindest Trainer Julian Nagelsmann so wahr. „Ich habe das Gefühl, dass wir aus der Unruhe der vergangenen Spiele wieder herauskommen. Die stabile Struktur fängt sich wieder”, sagte der Chefcoach vor dem Match gegen die akut abstiegsbedrohten Grün-Weißen. RB habe „gut trainiert, mit viel Power und Leidenschaft”, lobte der 32-Jährige.

Nagelsmann erklärte die Schwächephase mit vier sieglosen Spielen in Serie – davon allerdings zwei Remis in den Topspielen gegen Mönchengladbach und Bayern München – auch mit dem harten Pensum in der Winterpause. „Viele der Dinge, die wir neu reingebracht haben, haben wir in Phasen schon besser gemacht als aktuell”, sagte Nagelsmann und erklärte: „In der Vorbereitung kamen viele Inhalte rein – vielleicht auch etwas zu viele –, weil du keine Zeit hast zu trainieren”, erklärte der Trainer durchaus selbstkritisch. „Dann kommt in diese stabile Struktur wieder Neues herein”, was die Spieler herausfordert, „auch intellektuell”, so Nagelsmann. „Dann wankt diese Struktur, es wird etwas instabiler.”

Nagelsmann: Nur „zwei, drei Spieler holen das Maximale heraus”

Das gleiche Phänomen sei auch in der Hinrunde aufgetreten, als RB im Oktober schwächelte. „Danach haben wir uns gefangen und dann waren die Dinge auch verfestigt”, sagte Nagelsmann. Dass das auch diesmal so sein wird, darauf vertraut der Fußballlehrer. Auch wegen des 0:0 in München, das RB als Erfolg verbuchen konnte. „Gegen Bayern haben wir fußballerisch schon wieder einen kleinen Schritt gemacht, dass wir in Drucksituationen besser rausgespielt haben, als wir es gegen Gladbach gemacht haben”, so Nagelsmann. Zudem habe er wieder diese „extreme Bereitschaft in der Box gegen einen sehr guten Gegner” gesehen. Wenn das Achtelfinale gegen Tottenham nicht bereits in den Köpfen der Spieler herumspukt, ist es gut möglich, dass gegen die Werderaner der Knoten bei RB platzt wie im Herbst beim 6:1 in Wolfsburg.

Dafür spricht, dass auch diverse Spieler wie Konrad Laimer individuell wieder besser in Form kommen als zu Beginn der Rückrunde. „Ich weiß, dass wir immer noch Potenzial haben. Wir sind noch nicht am Limit”, sagte Nagelsmann. „Zwei, drei Spieler holen in diesem Jahr das Maximale heraus, wir haben aber auch sehr viele Spieler, die noch lange nicht da sind.”

Werder-Trainer Kohfeldt hat durch die Rückkehr des Tschechen Theodor Gebre Selassie neue taktische Möglichkeiten. Anstelle der zuletzt gespielten Dreierkette sei nun auch die Viererkette wieder eine „gleichberechtigte” Abwehrvariante, sagte der Coach. Durch das Kurz-Trainingslager in Leipzig wollte er unter anderem das Gemeinschaftsgefühl und die Stabilität der Mannschaft stärken. „Viel zu häufig werfen uns in Spielen kleine Momente zurück”, sagte der 37-Jährige.

Damit das nicht mehr passiert, will er seinen Schützlingen konkrete Handlungsanweisungen geben, was sie nach Gegentoren oder anderen Rückschlägen tun sollen. Werder spielt keineswegs schlechten Fußball, betonte auch RB-Trainer Nagelsmann. Der Meister von 2004 hat die sechsbeste Passquote der Liga, sprintet aber weniger als jede andere Mannschaft im Oberhaus. Und auch die Torausbeute ist ein Problem. Gerade 25 Tore gelangen den Bremern in 288 Versuchen. Mehr als elf Schüsse braucht Werder im Schnitt für ein Tor – zu wenig effektiv.

Kohfeldt: „Das muss in jeden Kopf rein”

Auch wenn Werder in Leipzig krasser Außenseiter ist und Kohfeldt einen Gegner in Topform erwartet, sieht der Coach gegen die aktive und offensive Spielweise der Sachsen Chancen für sein Team. Vor der 0:2-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Union Berlin zeigten die Bremer im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, dass sie an guten Tagen auch mit einer Spitzenmannschaft mithalten können.

„Wir haben noch 13 Spiele, das sind 13 Chancen für uns. Das muss in jeden Kopf rein”, sagte Kohfeldt. Hoffnungsträger Gebre Selassie formulierte es so: „Es gibt nur noch Endspiele. Die Situation ist sehr ernst. Wir müssen das - egal gegen wen wir spielen - so angehen wie gegen Dortmund.”