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RB LeipzigMainzer Blindflug: RB Leipzigs Auftakt wird zum Test gegen Unbekannte

Von (RBlive/msc/dpa) 14.08.2021, 08:30

Vor seiner Bundesliga-Premiere mit RB Leipzig tappte Jesse Marsch im Dunkeln. Der neue Trainer wusste über die Corona-Lage beim kommenden Gegner 1. FSV Mainz 05 nicht mehr als die Öffentlichkeit und wollte sich die Pressekonferenz der Rheinhessen am Freitagnachmittag sogar persönlich anschauen. "Die Informationen sind nicht so klar. Wir kennen nur einen Spieler, der nicht spielt. Wir planen so, als ob die meisten Spieler bei Mainz verfügbar wären", sagte der 47-Jährige.

Kann Marsch an Nagelsmann-Erfolge anknüpfen?

Am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) steht Marsch in Mainz erstmals als Chefcoach von RB an der Seitenlinie. Als Co-Trainer unter Ralf Rangnick war der Ausflug nach Mainz spektakulär, aber sportlich unbefriedigend. Leipzig verspielte im Mai 2019 eine 3:1-Führung, musste sich mit einem 3:3 begnügen. Dass soll am Sonntag besser werden, wobei rein statistisch bisher nur Julian Nagelsmann (4:0 bei Union Berlin) bei seinem ersten Bundesliga-Spiel als RB-Trainer gesiegt hat. Unter dem Ex-Coach gab es vor zwei Jahren gegen Mainz zwei Kantersiege (8:0 und 5:0), das letzte Spiel ging allerdings 2:3 verloren.

Svensson hat Erfahrung mit Nachwuchskräften

Marsch kennt und schätzt den Mainzer Coach Bo Svensson aus gemeinsamen Zeiten in Österreich. "Er ist ein Supertyp. Wir hatten viel Spaß zusammen und er hat gut mit Jungen gearbeitet." Der Däne wechselte 2019 zum FC Liefering, dem kleinen Salzburger Nachwuchs-Ableger. "Er hat gute Ideen gegen den Ball und eine starke Verbindung mit der Mannschaft", so Marsch. Die Erfahrung mit den Talenten aus der Schmiede in Österreich könnte sich auszahlen, wenn Svensson am Sonntag gezwungenermaßen einige U19-Spielern aufbieten muss.

Er habe aber keine Sorge, dass die Situation den Teamgeist belastet. "Ich bin mit den Jungs schon durch andere Schwierigkeiten gegangen", so Svensson. Gekommen war er im Januar und hielt den Klub in der Bundesliga.

Intensives Duell zweier Bekannter

Nun kommt es zum Duell gegen Marsch, den er ebenfalls mit Lob überzog. "Er passt sehr gut zu Leipzig, seine Spielweise ist klar. Es wird hochintensiv und es wird keine Ruhephasen geben." Das erwartet auch Marsch, der an die körperliche Robustheit der Mainzer erinnert. "Sie hatten die meisten Fouls im letzten Jahr, sogar wenn die Verteidiger tiefer stehen." Sein größtes Problem aber bleibt die Unbekannte. "Deswegen legen wir die Konzentration auf uns. Wichtig ist, dass wir unser Spiel spielen und den Gegner nicht unterschätzen, egal wer auf dem Platz steht." Für den US-Amerikaner ist der Auftakt gegen ein arg gebeuteltes und kaum zu berechnendes Mainz daher auch eine Art "Test, in der Bundesliga anzufangen".

Mit der wechselseitigen Sympathie zwischen Svensson und Marsch wird zumindest vorübergehend am Sonntag Schluss sein. "Ich war immer ein Fan von Mainz, aber nicht gerade jetzt."