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Matchwinner mit Schuhgröße 47 „Work horse” Poulsen bringt Mentalität zurück

Yussuf Poulsen erzielte sein erst zweites Champions-League-Tor für RB Leipzig. Gerade in der aktuellen Verunsicherung verleiht er dem Team mentale Stärke.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 23.01.2025, 16:30
Der Joker sticht mal wieder: Yussuf Poulsen (r.).
Der Joker sticht mal wieder: Yussuf Poulsen (r.). (Foto: imago/Christian Schroedter)

Leipzig – Ein Journalist kramte am Mittwochabend nach RB Leipzigs erlösendem 2:1-Sieg gegen Sporting Lissabon die schöne Vokabel „Work horse” hervor, als er Trainer Marco Rose auf Yussuf Poulsen ansprach. Der Begriff stammt aus dem britischen Fußball und ist wohl am ehesten mit Arbeitstier zu übersetzen. Keineswegs abschätzig gemeint, sondern ein Adelstitel für unermüdliche Kämpfer. Rose musste ein wenig schmunzeln, als er den Begriff hörte.

„Ich freue mich, wie Yussi aus der Verletzung gekommen ist. Kompliment an unsere Reha-Abteilung, dass sie ihn uns so hingestellt haben”, lobte der Coach. Normalerweise brauche Poulsen eher lange, bis er wieder Form, Fitness und Rhythmus habe. Aktuell aber ist er trotz zweimonatiger Verletzungspause sofort eine Hilfe. Es sei wichtig, dass „wir ihn haben, er weiß, wie wir Fußball spielen wollen und worauf es ankommt”, betonte der Coach. Nicht zuletzt sei er durch eine Erfahrung „ein wichtiger Part in der Kabine”.

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Poulsen: „Habe ich wirklich so viele Stolpertore gemacht?”

Poulsen selbst war natürlich glücklich über seinen erst zweiten Champions-League-Treffer in 41 Spielen. Das erste hatte er 2020 gegen Basaksehir Istanbul erzielt. Und wie der 30-Jährige den Ball am liebsten samt seinem Gegenspieler ins Tor bulldozerte, passt perfekt zum Work-horse-Image. „Habe ich wirklich so viele solcher Stolpertore gemacht? Finde ich eigentlich nicht”, sagte Poulsen selbst ein wenig ungläubig lachend. Schuhgröße 47 habe auf jeden Fall dabei geholfen, den Ball noch zu erwischen.

Nach einem Kurzeinsatz gegen Bochum durfte Poulsen gegen Sporting eine halbe Stunde ran und avancierte zum Matchwinner. „Wir haben angefangen, wieder ein bisschen weniger zu machen. Wir brauchten einen neuen Impuls”, erklärte Poulsen zu seiner Einwechslung. Und fürwahr bringt der RB-Rekordspieler aus Dänemark gerade jenen unbedingten Siegeswillen ein, den es braucht, um Spiele nicht wieder wie so häufig in dieser Saison abzuschenken. „Diesmal haben wir weitergemacht und probiert, das 2:1 zu machen und haben dann am Ende mit Willen und Leidenschaft verteidigt”, sagte Poulsen. „Es war mal schön, das wieder zu sehen.”

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Poulsen befördert das „unbedingte Gewinnen-Wollen”

Nun will der Modellathlet mithelfen, wieder die Mentalität zu entwickeln, kein Spiel mehr leichtfertig aus der Hand zu geben. Der Sieg gegen Sporting gibt „uns charakterlich was und auch hinsichtlich der Laune”, sagte der Sympathieträger. „Wir müssen einfach wieder in den Flow reinkommen, dieses unbedingte Gewinnen-Wollen einfach jedes Wochenende weitertreiben”.

Vielleicht kann Poulsen auch gegen Leverkusen den entscheidenden Unterschied machen, wenn er ins Spiel kommt. Das ist ihm schon einmal gelungen, als er 2017 in der Nachspielzeit den Ball zum 1:0 ins Tor grätschte. Ganz im Work-horse-Style eben.