RB LeipzigMauerspechte mit Tika-Taka-Genen: Die Spieler von RB Leipzig gegen Union Berlin in der Einzelkritik
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:0 (0:0) gegen Union Berlin gesehen:
Peter Gulacsi: War 90 Minuten nahezu beschäftigungslos und dann zur Stelle, als er gebraucht wurde. Wehrte in der 92. Minute einen wuchtigen Schuss von Bülter ab und behielt in der leicht hektischen Schlussphase die Nerven. Note: 2,5.
Nordi Mukiele: Solides Spiel von Mukiele ohne die großen Räume und Impulse nach vorn, weil Union alles gut verbarrikadierte. Note: 3.
Lukas Klostermann: Ersetzte Willi Orban als rechter Innenverteidiger und hatte anfangs etwas Probleme damit, im Spielaufbau genug Mut aufzubringen. Wurde aber sicherer, gewann viele Zweikämpfe und hatte viele Ballkontakte. Starke, wache, zuverlässige Partie. Note: 2,5.
Dayot Upamecano: Klar, im eins gegen eins ist „Upa” unschlagbar – auch gegen Unions Stürmer Taiwo Awoniyi gab es ein, zwei herrliche Rangelduelle. Aber Leipzigs französischer Abwehrstar leistete sich wieder zu viele Unkonzentriert- und Unsicherheiten. Als er zu einem Solo ansetzte und den Ball anfängerhaft verlor, wäre daraus beinahe das 1:0 für Union entstanden (8.); eine Kopfballabwehr vor die Füße des Gegners leitete ebenfalls Gefahr für Union ein (66). Und das waren nur zwei Beispiele. Hatte 145 (!) Ballkontakte, aber ist derzeit in diversen brenzligen Szenen im Kopf einfach nicht hundertprozentig da. Note: 3,5.
Marcel Halstenberg: Starke Partie des Routiniers (29) mit guter Übersicht. Übernimmt auf dem Platz Verantwortung. Seine Kommandos waren am Anfang deutlich zu hören. Note: 2,5.
Angeliño: Nicht das Spiel des Spaniers, dafür machte es Union zu eng. Zog einige Läufe an, als die Kollegen ihn nicht bedienten und er entnervt abdrehte. Hatte erst gegen Ende Situationen, in denen er die Kollegen in Szene setzen konnte wie bei der Flanke auf Poulsen (89.). Eilte nach Abpfiff zügig in die Kabine. Note: 3.
Marcel Sabitzer: Spielte weiter nach vorn ins offensive Halbfeld beordert also sonst. War um Einfluss und Struktur bemüht, aber die letzte Präzision, vor allem die nötige Genialität gegen die Ost-Berliner Mauer fehlte oft. Eine gute, trotzdem vor dem Hintergrund seines Talente eher durchschnittliche Partie. Hatte zwei Einschussmöglichkeiten aus der Ferne, die Unions Keeper Luthe nicht aus der Fassung brachten. Note: 3.
Kevin Kampl: Spielte allein auf der Sechs, weil Positionsnebenmann Sabitzer andere Aufgaben bekommen hatte. Ein kniffliger Job für den Routinier. Schmiss sich trotz seiner schmächtigen Statur in jeden Zweikampf und war sich auch für keinen Luftkampf trotz geringer Körpergröße zu schade. Hatte eine Duellgewinnquote von sagenhaften 100 Prozent (6/6)!!! Note: 2.
Christopher Nkunku: Bekam den Vorzug vor Emil Forsberg, weil nach überstandener Verletzung frischer. War um Anteilnahme in der Offensive bemüht, hatte neben Olmo (81) die meisten Ballkontakte im Sturm (80) und versuchte, durch Dribblings immer wieder Löcher in den Unioner Abwehrverbund zu reißen. Hatte vor der Pause die einzige Großchance auf dem Fuß, schaufelte sie aber Richtung Arenadach (38.). Note: 3.
Dani Olmo: War nicht zu beneiden um seinen Job als Mauerspecht. Schlug sich trotz katalanischer Tiki-Taka-Gene wacker und versuchte wahrlich sein Bestes, um durch die Unioner Defensive zu brechen. War mit 80 Prozent Ballsicherheit Garant dafür, dass sich irgendwann doch das eine Loch in der Berliner Mauer öffnete. Leitete das 1:0 durch Emil Forsberg ein. Note: 2,5.
Alexander Sörloth: Fünfte Partie des Norwegers von Beginn an - und erster Nachweis, dass die im Sommer investierten 20 Millionen Euro gut angelegt sind. Eindrucksvolles Spiel des 25-Jährigen. War agil, wach, immer anspielbar, sehr ballsicher und eine Wand gegen Unions Betonspieler sowie Vorlagengeber für die einzig echte Torchance der ersten Hälfte durch Nkunku (38.). Kam einem eigenen Treffer gegen Ende der Partie zwei Mal nahe (81., 87.). Eine Erkenntnis obendrauf: Mit Rechts, das wird in diesem Leben wohl nichts mehr. Haute eine Großchance mit dem schwächeren rechten Fuß auf einer Bananenellipse vom Tor weg statt drauf zu. Note: 2.
Emil Forsberg (60.): Bekam eine Erfrischungspause von seinem Trainers und zeigte sich bestens erholt, als er ins Spiel kam. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung hatte er einen Angriff durch das Unioner Betonzentrum mit dem Siegtreffer und seinem vierten Saisontor veredelt. Besser kann es für einen Joker nicht laufen. Note: 2.
(RBlive/ukr/hen)