RB LeipzigMessi, Griezmann, Moriba: Hochverschuldeter FC Barcelona kann weder Stars noch Nachwuchstalente wie Leipzigs Neuzugang halten
Am letzten Transfertag hat sich RB Leipzig mit dem Spanier Ilaix Moriba verstärkt. Der 18 Jährige kommt vom FC Barcelona, erhält in Leipzig einen Fünfjahresvertrag bis 2026 und löste bei den Deal-Verantwortlichen am Cottaweg große Begeisterung aus. Florian Scholz, kaufmännischer Leiter Sport, sagte: "Ilaix ist seit vielen Monaten unsere Wunschlösung. Uns ist damit ein nachhaltiger Transfer mit einer klaren Ausrichtung für unsere Zukunft gelungen."
Wie hoch die Ablösesumme ist, verriet der Bundesligist aus Prinzip nicht. Die spanische Sporttageszeitung AS behauptet, RB Leipzig bezahle einen Sockelbetrag von 16 Millionen Euro an die Katalanen, die bei einem Weiterverkauf des Mittelfeldspielers zehn Prozent der Transfersumme kassieren plus weitere sechs Millionen an Boni.
Messi nach Paris, Griezmann zu Atletico
Der Abgang des jungen Talents ist beim FC Barcelona nicht umstritten. Ilaix Moriba, der am Mittwoch in Leipzig vorgestellt wird, ist ein Kind der berühmten Nachwuchsakademie "La Masía", kam mit zehn Jahren zum Klub, durchlief alle Teams der "Culés" und stieß vergangene Saison zum Profikader, wo er 18 Einsätze von Trainer Ronald Koeman bekam, um seine Tauglichkeit für den Männerbereich zu beweisen.
Test bestanden, Barca hätte deshalb gern den 2022 auslaufenden Vertrag verlängert, um das Akadamie-Talent langfristig als Nachfolger des defensiven Mittelfeldmotors Sergio Busquets aufzubauen. Moriba signalisierte Bereitschaft, Barca wollte mit den Forderungen aber keine Freundschaft schließen. Nur, wo kein Geld mehr ist, kann man auch keines ausgeben. Aus den gleichen Gründen ließ der hochverschuldete Klub (1,3 Milliarden Euro) Ikone Lionel Messi nach Paris ziehen und am Abend Stürmer Antoine Griezmann zurück zu Atletico Madrid.
In Leipzig trifft Moriba auf seinen Landsmann Dani Olmo, der selbst in Jugendjahren Barcelona verließ, um in Zagreb so früh wie möglich Spielpraxis zu bekommen. Rund um den FC Barcelona wähnt man freilich andere Motive am Werk. "Sport", Barcelonas Sporttageszeitung, kommentierte den Wechsel in Richtung seines deutschen Beraters Roger Wittmann mit: "Der traurige Abgang Moribas: Wenn Geld regiert".
Emotionaler letzter Gruß
Dass er in Leipzig nicht wenig Lohn erhält, davon darf man ausgehen. Der Klub selbst erwähnte in seinem Jubel, dass der spanische Jugendnationalspieler, geboren in Conakry, Guinea, wie sein landsmännischer Vorgänger bei RB, Naby Keita, auch anderswo hin hätte wechseln können. Tottenham war dran am Teenager, der AS Rom auch. Man sei "sehr stolz darauf", heißt es bei Scholz, "dass Ilaix sich trotz vieler Angebote europäischer Top-Clubs für RB Leipzig entschieden hat und wir ihn schnell von unserem Weg überzeugen konnten."
Moriba vergaß beim Abschied den letzten Gruß nicht, und anders als etwa Spieler von RB Leipzig, die zuletzt von dannen zogen und eine dürres "Danke, war schön bei euch" hinterließen, widmete er den vergangenen Jahren lange Zeilen. Auf Instagram schrieb er: "Ich verlasse heute einen großen Klub, dem ich viel schulde. Danke FC Barcelona für die Ausbildung in La Masía und dass du es ermöglicht hast, meinen Traum zu leben. Ich kam als Kind und gehe heute als junger Mann, der in einem anderen Land eine neue Herausforderung sucht. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern des Klubs, allen Kameraden, allen Trainern und Ronald Koeman, der mir zu meinem Debüt verholfen hat, bedanken. (...) Alle Erinnerungen bleiben für immer in meinem Herzen." (RBlive/hen)