RB LeipzigMit dem Geist von Lissabon – RB Leipzigs Champions-League-Ziel: „Noch besser sein als vergangene Saison”
Der Geist von Lissabon war selbst bis in den fensterlosen Medienraum des Leipziger Stadions vorgedrungen. Vor RB Leipzigs Champions-League-Auftakt an diesem Dienstag gegen Basaksehir Istanbul erinnerte Trainer Julian Nagelsmann noch einmal an die Tage beim Finalturnier, wo ein so außergewöhnlicher Spirit bei Spielern und Coaches entstanden sei, der die Mannschaft auch drei Monate später noch trägt. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist noch einen Tick besser als vergangenes Jahr”, hat Nagelsmann beobachtet, genau wie das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Trainerteam.
Mit diesen Extrakräften ausgestattet startet Rasenballsport mit viel Selbstbewusstsein in die erst dritte „Königsklassen”-Saison der Klubgeschichte. Plötzlich sind die Leipziger die klaren Favoriten und die Gäste aus Istanbul die Novizen. „Jede Saison hat uns extra Erfahrung gegeben, wir sind voller Selbstvertrauen. Wir wollen zeigen, dass wir noch ein Stück besser sind als vergangene Saison”, sagte Keeper Peter Gulacsi gar. Zwar bezog der Torhüter das wohl eher auf die spielerisache Entwicklung der Mannschaft, und doch war das nach dem Halbfinal-Coup im Vorjahr eine Ansage.
Nagelsmann: „Sind absolut in der Lage, unter die ersten Zwei zu kommen”
Gulacsi und Nagelsmann waren sich einig, dass die Gruppe mit Basaksehir, vor allem aber den internationalen Großklubs Manchester United und Paris St. Germain schwieriger ist als im Vorjahr. Am Leipziger Ziel ändert das nichts. „Wenn ich die ersten Wochen betrachte, sind wir absolut in der Lage, unter die ersten Zwei zu kommen”, sagte Nagelsmann. „Wir haben bislang top Spiele mit viel Engagment, Power und Lust auf Siege absolviert. Ich hatte in keiner Sekunde Bedenken, dass wir nicht gewinnen wollen und bisschen träge sind.”
Vor allem die wiederentdeckte Schärfe im Gegenpressing in Kombination mit einem neuen Level der Ballzirkulation im Kombinationsspiel soll auch gegen das unangenehme und erfahrene Team aus der türkischen Metropole zum Sieg führen. „Mit Ball sind sie nicht so gut zu greifen”, analysierte der Chefcoach. „Viel Unvorhergesehenes, viel aus dem Bauch heraus”, spiele der Gegner.
Gerade die betagten Akteure wie der Ex-Hoffenheimer Demba Ba (35) wollen die große Champions-League-Bühne für sich nutzen, sagte der RB-Trainer, weswegen er das Team motivierter als in der Liga erwarte. Umso wichtiger sei der „nötige Druck, wir müssen kurze Pressingwege herstellen”, forderte der Trainer, der auf Lukas Klostermann (Knieprobleme) und Amadou Haidara (fraglicher Coronatest) verzichten muss. (RBlive/ukr)