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Wie RB die Trendwende schaffte „Mit solchen Eiern ins Spiel gehen”

Wie verleiht man einem verkrampften Spieler wie Xavi Simons Selbstvertrauen? Mit den richtigen Worten, weiß David Raum. Dazu drehte auch Trainer Marco Rose an den richtigen Stellschrauben.

Von Ullrich Kroemer 29.09.2024, 11:10
Emotionaler Antreiber: David Raum pusht die jungen Kollegen und die Fans.
Emotionaler Antreiber: David Raum pusht die jungen Kollegen und die Fans. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – David Raum trieb RB Leipzig nicht nur auf dem Platz mit seinen Läufen und Flanken über die linke Seite immer wieder an und sorgte mit zwei Flanken für zwei Tore. Sondern der 26-jährige Nationalspieler war auch ein wichtiger Faktor dabei, die jungen Spieler aufzurütteln.

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„Die Jungs kriegen medial mega viel Druck, kriegen einen Riesenrucksack aufgesetzt. Wir müssen intern schauen, dass wir sie ins Rollen bringen”, sagte Raum nach dem rundum überzeugenden 4:0 gegen den FC Augsburg. Das funktionierte in der vergangenen Woche auch über Gespräche, in denen der kraftstrotzende Raum etwas von seiner Potenz an die verunsicherten Kollegen abgab. „Dann nehme ich mir die Jungs mal zur Seite und probiere, mit denen zu reden. Wenn man die ein bisschen geschliffen kriegt und ihren Kopf in die richtige Richtung bringt, dass sie mit solchen Eiern ins Spiel gehen, dann sieht man, was dabei herauskommt”, sagte der gebürtige Nürnberger grinsend.

Rose demütig: „Ich empfinde Erleichterung”

Ein Beleg dafür, dass auch die erfahreneren Spieler angesichts der Flaute Verantwortung übernahmen und mithalfen, die Situation zu wenden. „Ich hoffe, dass ihm das Rückenwind gibt, er ist ein Schlüsselspieler, wir passen gut auf ihn auf und schützen ihn auch”, sagte Raum über Xavi, mit dem er auf und abseits des Platzes gut harmoniert.

Lesen Sie hier: Reaktionen nach dem 4:0 gegen Augsburg

Auch Trainer Marco Rose sprach nach dem Befreiungsschlag über Druck, den er verspürte. Vor dem Spiel hatte er noch über die zu hohe Erwartungshaltung räsoniert. „Wir machen uns selbst den größten Druck und sind unzufrieden”, sagte der 48-Jährige nun demütig. „Ich empfinde keine Genugtuung, sondern ein Stück Erleichterung.”

„Jetzt bitte dranbleiben”

Der Coach erklärte, dass es der Schlüssel gewesen sei, dass sich das Team als Kollektiv gefunden habe und sich gegenseitig unterstützte. Jeder half jedem und trug so zu einer homogenen Mannschaftsleistung bei. „Alleine wirds schwierig”, so der Coach.

Unter der Woche hatte er seinen Akteuren in Videosequenzen gezeigt, dass auch in den Spielen zuvor in einigen Situationen nicht viel gefehlt habe, um Szenen plötzlich richtig gefährlich zu machen. Gegen zugegeben schwache Augsburger setzte das Team das nun mustergültig um. Längst noch nicht alles habe gepasst an diesem Nachmittag. „Aber wir haben in den richtigen Momenten die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir treffen”, sagte Rose.

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Letztlich war den Leipzigern nach der Regeneration nach dem Spiel auf St. Pauli nur eine echte inhaltliche Trainingseinheit geblieben, „aber die haben wir top genutzt, die war qualitativ hochwertig und aus der haben wir heute viel gesehen”, so Rose. „Die Jungs haben heute viel von dem mitbekommen, was gehen kann, wenn wir Dinge umsetzen – da müssen wir jetzt bitte dranbleiben.”