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Münzwurf und Fantumulte gegen RB „Spielabbruch letzte Instanz”: DFB ermittelt gegen SC Freiburg

Von sid/dpa/ukr Aktualisiert: 03.05.2023, 16:18

Dem SC Freiburg drohen nach den Fantumulten während des Halbfinals im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger RB Leipzig (1:5) sportrechtliche Konsequenzen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Obwohl ein Spielabbruch für Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) zu keinem Zeitpunkt ein Thema war, wird er die Vorfälle rund um die 70. Minute in seinem Bericht festhalten.

„Wir schreiben das rein, was wir wahrgenommen haben”, sagte Jablonski nach der Neuauflage des Vorjahresfinals bei Sky: „Die Sicherheit der Spieler geht zu jedem Zeitpunkt vor. Ein Spielabbruch ist aber die letzte Instanz. Wir konnten fortführen, da die Spieler letztlich in Sicherheit waren.”

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Schiri Jablonski schützt Leipzigs Wechselspieler

Nach knapp 70 Minuten waren einigen SC-Anhängern die Sicherungen durchgebrannt. Eine Handvoll Fans wollte aus der Kurve in Richtung Platz stürmen, dazu flogen Wurfgeschosse auf die sich aufwärmenden RB-Ersatzspieler. Stürmer André Silva wurde dabei offensichtlich von einer Zwei-Euro-Münze getroffen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Szenerie beruhigt hatte.

„Wir haben uns spontan dazu entschieden, dass die Einwechselspieler die Seiten wechseln sollten. Zudem haben die Freiburger Spieler beruhigend eingewirkt”, erklärte Jablonski: „Hätten die Spieler signalisiert, dass sie eine Unterbrechung brauchen, hätten wir reagiert.”

Am Mittwoch wurde bekannt, dass der DFB-Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen den Gastgeber eingeleitet hat. Im ersten Schritt sei der Verein angeschrieben und zur Stellungnahme aufgefordert worden, teilte der Deutsche Fußball-Bund mit.

Günter verharmlost

Profis wie Verantwortliche verurteilten die Vorfälle. „Das ist beschissen. Egal, welche Situation vorher war oder wie es sich auch hochschaukelt, das hat im Stadion nichts verloren. Dafür kann man sich nur entschuldigen”, äußerte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier. Ziel müsse jetzt sein, den Münzwerfer zu identifizieren.

„Das ist ein Zwischenfall, der nicht passieren darf”, sagte RB-Trainer Marco Rose: „Aber du hast in jedem Fußballstadion so fünf, sechs Leute, die du da nicht gebrauchen kannst. Insgesamt ist das hier ein tolles Stadion mit tollen Fans.”

Auch Freiburgs Kapitän Christian Günter, der am Fanblock geschlichtet hatte, kritisierte die betreffenden Fans, verharmloste den Vorfall aber, indem er von Leipzigs Spielern forderte, dass man nur zu Boden gehe und das Beweisdelikt sichere, wenn ein Wurfgeschoss auch eine Platzwunde hinterlasse.

Er selbst sei jüngst auf Schalke bei einer Ecke auch von fünf Feuerzeugen im Rücken getroffen worden und sei nicht zu Boden gegangen. „Ich lege mich da einfach nicht hin, wenn es nicht eine Platzwunde oder ähnliches ist. Dann nehme es das Ding und werfe es zur Seite. Dann kochen die Emotionen gar nicht so hoch. Das war meiner Meinung nach unnötig”, kritisierte Günter.

Bevor die Szene auf den Rängen hochkochte, hatten sich die Emotionen auf dem Rasen überschlagen. Lukas Kübler hatte Willi Orban voll am Knöchel getroffen und dann RB-Keeper Janis Blaswich heftig weggeschubst, sodass der Torhüter umfiel.