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RB Leipzig"Musste lernen, was sie gut können": Nagelsmann sieht Reifeprozess bei RB Leipzig

Von (RBlive/msc) 11.01.2021, 15:15
Julian Nagelsmann hat vor allem bei Amadou Haidara und Emil Forsberg eine Entwicklung beobachtet.
Julian Nagelsmann hat vor allem bei Amadou Haidara und Emil Forsberg eine Entwicklung beobachtet. imago/Laci Perenyi

Julian Nagelsmann musste mit RB Leipzig am Samstag gegen Borussia Dortmund eine 3:1-Heimniederlage hinnehmen und den Konkurrenten bis auf drei Punkte herankommen lassen. Noch vor dem Spiel erklärte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, wie er das Titelrennen sieht und was die Konstanz seiner Mannschaft ausmacht.

Nagelsmann sieht Reifeprozess bei RB Leipzig

Schon im Vorjahr feierte er mit RB die Herbstmeisterschaft, landete am Saisonende aber auf Platz drei hinter dem BVB, "weil die Rückrunde einfach zu instabil war", so Nagelsmann. Ob Leipzig in diesem Jahr ein Titelkandidat ist, könne man daher nur aus der Rückschau bewerten. Wie in der letzten Saison reichte es nun wieder nicht gegen das Topteam aus Dortmund. Dass seine Mannschaft reifer geworden ist, sieht er aber auch an der Leistung gegen vermeintlich schwächere Vereine. "Gegen diese Teams hatten wir in der vergangenen Saison häufiger Probleme als in der aktuellen Saison", sagt er.

RB-Spieler auch im Mentaltraining fleißig

Die Weiterentwicklung trotz fehlender Sommerpause schreibt er dem Fleiß seiner Spieler zu, sich auch allein fortzubilden. "Sie müssen bereit sein, sich im Selbststudium die Videos anzuschauen, die wir ihnen online bereitstellen", so der RB-Coach. Studien zufolge habe mentales Training einen ähnlichen Effekt auf die Lernkurve, betont der Freund technischer Hilfsmittel. Schon in Hoffenheim hatte er eine große Leinwand auf dem Trainingsplatz genutzt, die er nun bei RB neu bauen lässt.

Nagelsmann, Haidara und Forsberg brauchten Eingewöhnungszeit

Besonders bei zwei Spielern sieht Nagelsmann eine Steigerung. "Einige Spieler haben sich sehr gut entwickelt, wie ein Amadou Haidara oder Emil Forsberg, die in der vergangenen Saison nicht immer die tragende Rolle hatten." Beide hätten eine Gewöhnungszeit an die neuen Anforderungen gebraucht. Und ebenso habe er selbst Zeit benötigt, um die Spieler zu verstehen. "Ich musste lernen, was die Spieler sehr gut können, was sie weniger gut können oder was sie weniger gerne machen."

Halbfinale in Lissabon schweißte Team zusammen

Aus seiner Sicht trug das Finalturnier der Champions League in Lissabon extrem dazu bei, dass die Mannschaft enger zusammengerückt ist. "Es war wie unser Sommerurlaub, nur dass wir noch Pflichtspiele hatten", so Nagelsmann. Auch das Trainerteam sei so zum Ende der ersten Saison nochmal intensiver mit der Mannschaft in Kontakt gewesen. "Die Stimmung ist super, wir sehen uns alle jeden Tag sehr gern."

"Mir fällt nichts in den Schoß"

Trotzdem ist der Trainerjob für ihn schwere Arbeit und der Erfolg kein Zufall. "Natürlich gehört auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Aber mir fällt nichts in den Schoß, ich arbeite schon hart dafür und bin auch schon immer mutig in meinen Entscheidungen gewesen." Gerade die Situation in Hoffenheim, als er die TSG in Abstiegsnot rettete, war für ihn eine Feuertaufe. Dennoch fühlt er sich privilegiert. "Ich habe einen Beruf, den ich gerne ausübe, werde dafür überdurchschnittlich gut bezahlt und darf auch während der Corona-Pandemie Trainer sein."