Nach Rückkehr in die 2. Bundesliga "Nicht das Maß der Dinge": Ex-RB-Coach Zorniger über den deutschen Fußball
Alexander Zorniger trainiert wieder einen Fußballklub in Deutschland. Der frühere Coach von RB Leipzig ist nun bei der SpVgg Greuther Fürth angestellt und sprach mit dem Kicker (Montag) über seine Lehren der vergangenen Jahre.
Zorniger: "Wir sind nicht das Maß aller Dinge"
Seine Zeit im Ausland habe ihn entspannter gemacht, sagt er. Immerhin sieben Jahre ist es her, dass er beim VfB Stuttgart entlassen worden ist. Danach war er zweieinhalb Jahre in Dänemark und ein Jahr auf Zypern tätig.
Das schult auch den Blick auf den deutschen Fußball, wo gerade nach dem WM-Aus wieder alles in Frage steht. "Wir sind nicht das Maß aller Dinge. Wenn ich mir nur die Infrastruktur oder die Qualität der Manpower in Kopenhagen wie in Limassol anschaue: Beides ist dort top", sagt Zorniger über die kleinen Klubs im Ausland.
Kein Korsett für die Spieler
Verändert habe ihn vor allem die "Entschleunigung des Alltags", die er an seinen letzten Stationen erlebte. Als Trainer versuche er nicht mehr, die Spieler "in ein Korsett zu zwängen", wenn seine Idee nicht aufgeht. Jetzt sagt er auch mal, "dann machen wir es anders."
Beim Gegenpressing bleibt Zorniger stur
Das gilt allerdings nicht für das oberste RB-Prinzip: Wenn sich ein Spieler mal beim Gegenpressing nicht voll einschaltet, "gibt es sofort eine Ansage", egal ob im Training oder Spiel. "Da macht es dann keinen Unterschied, ob ich eine Mannschaft zweieinhalb Jahre oder zweieinhalb Minuten kenne."
Bislang funktioniert das: Seit seiner Übernahme hat die SpVgg Greuther Fürth noch nicht verloren und steht wieder auf Platz zehn der Tabelle in der 2. Bundesliga. Drei Spiele gewann Zorniger zum Auftakt mit 1:0, das letzte Ligaduell ging Unentschieden aus.