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Neuer RB-Trainer bis Saisonende Diese Kandidaten sind noch im Rennen

Der für RB Leipzig perfekte Trainerkandidat steht gerade auf dem Platz: Zsolt Löw. Doch die Trainersuche läuft auf Hochtouren und soll möglichst bis Mitte Mai abgeschlossen sein. Diese Kandidaten sind noch im Rennen – und diese wurden nie diskutiert.

Von Ullrich Kroemer 16.04.2025, 05:00
Gemeinsame Tage in Salzburg: Roger Schmidt und sein damaliger Co-Trainer Oliver Glasner.
Gemeinsame Tage in Salzburg: Roger Schmidt und sein damaliger Co-Trainer Oliver Glasner. (Foto: imago/Gepa Pictures)

LeipzigLois Openda nahm am Dienstagmittag kein Blatt vor den Mund und bezog klar Position. „Wir haben wieder zu dem Spiel gefunden, das wir spielen wollen”, erklärte „Lolo”. Interimstrainer Zsolt Löw verstehe es, „mit uns umzugehen und gibt uns die Energie, die wir brauchen, um an uns glauben”, bewertete der Belgier. „Um ehrlich zu sein: Ich mag diesen Trainer. Klar, würde ich gern mit ihm weiterarbeiten.” Das sagte nicht irgendwer, sondern RB Leipzigs bester Torschütze.

Dass es derzeit wohl keinen besseren, aktuell verfügbaren Coach für RB Leipzig geben könnte als Löw, ist offensichtlich. In der Mannschaft ebenso wie im gesamten Klub punktet er mit seiner unverbrauchten, offenen und herzlichen Art. Und vor allem vermittelt er dem Team wieder jenen aktiven Fußball in der 4-2-2-2-Grundordnung, der RB immer auszeichnete. „Das war von Beginn an unser System und ich denke, das ist das beste System für Leipzig”, bestätigte Openda. Es sei „völlig anders mit diesem Trainer”, der die Red-Bull-Philosophie „aufgefrischt” habe.

Trainer-Short-list bei RB steht

Und auch Löw selbst ist komplett in seinem Element. Auch für den 45-Jährigen könnte es keine bessere Chance für den Einstieg als Cheftrainer geben als bei RB, wo für ihn alles begann. Dumm nur, dass vor der Amtsübernahme eindeutig vereinbart wurde, dass er nicht zur Verfügung steht. Nach elf Jahren als Co-Trainer braucht er eine Pause vom Hamsterrad Trainergeschäft – für sich und seine Familie in München. Die Stelle als Entwickler der Red-Bull-Fußball-Philosophie ist perfekt, um sich weiterzubilden und Energie für den Einstieg als Cheftrainer zu tanken.

So ist es die Aufgabe von RB-Sportchef Marcel Schäfer, sich planvoll nach Alternativen umzusehen; auch Jürgen Klopp, Mario Gomez und Oliver Mintzlaff reden bei der Trainersuche mit. Dafür existiert bereits eine „short list” mit drei, vier Namen. RB hat ein klares Profil entwickelt und peilt einen möglichst zügigen Abschluss der Trainersuche an, um in der Transferphase voll handlungsfähig zu sein. Der neue Mann soll in den kommenden Wochen bis zum Saisonende präsentiert werden. „Sicher ist das ein Faktor in den Gesprächen mit den potenziellen Kandidaten. Der Trainer ist eine sehr wichtige Person – allen voran für die Spieler, die tagtäglich mit ihm arbeiten”, hatte Schäfer jüngst betont.

Zwei Trainertypen zur Auswahl

Generell muss sich Rasenballsport zwischen zwei Trainertypen entscheiden. Zum einen steht nach wie vor ein erfahrener Chefcoach wie Roger Schmidt (58) und Oliver Glasner (50) zur Debatte. Nach RBlive-Informationen sind beide in der engeren Auswahl. Doch Schmidt eilt der Ruf voraus, einen autoritären Stil zu pflegen und meist nur relativ kurz erfolgreich zu sein. Und der Ex-Wolfsburger und -Frankfurter Glasner ist schwer aus der Premier League loszueisen, wo er aktuell auch das Interesse von Tottenham Hotspur geweckt hat.

So wäre zum anderen eine mutige Lösung charmant, einen jungen Trainer nach Leipzig zu lotsen und diesen reifen zu lassen, so wie einst Julian Nagelsmann. Ernsthafte Kandidaten dafür sind der Ex-Leipziger Danny Röhl (35), aktuell bei Sheffield Wednesday, und der spanische Ex-Weltmeister Cesc Fabregas (37) von Serie-A-Aufsteiger Como Calcio.

Der in Zwickau geborene Röhl hat den Vorteil, dass er ähnlich wie Löw bei RB begann, die Spielphilosophie verinnerlicht hat und als Co-Trainer in Southampton und vor allem neben Hansi Flick beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft wichtige Erfahrungen gesammelt hat. Fabregas hingegen könnte seine große Karriere als Spieler von den Stationen Arsenal, FC Barcelona und Chelsea einbringen. Doch beiden fehlt natürlich die Erfahrung als Cheftrainer auf höchstem Champions-League-Niveau.

Sogar Wayne Rooney wurde RB als Trainer angeboten

Zu den noch jungen Kandidaten zählt auch Matthias Jaissle (37), der mit seinem Engagement in Katar ausgesorgt hat und nun seine Karriere in Europa fortsetzen könnte. Ein erfahrener und dennoch unverbrauchter Typ ist der Mainzer Trainer Bo Henriksen (50), der Erfolg, Verve und den passenden Spielstil mitbrächte.

Alexander Blessin (FC St. Pauli) und Martin Demichelis (CF Monterrey/Mexiko) hingegen sind anders als in diversen Medien berichtet, nie Optionen gewesen. Immer wieder werden auch Namen in den Ring geworfen, die nie zur Debatte standen. Sogar Wayne Rooney soll RB schonmal als Trainer angeboten worden sein.

Doch vielleicht kann ja Openda seinen Wunschtrainer Löw doch noch überzeugen zu bleiben? „Vielleicht, wer weiß, aber ich bin nicht Superman. Wir werden sehen, was passiert”, sagte er grinsend. Zunächst aber bleiben fünf gemeinsame Spiele bis Saisonende mit Löw und dem cool-knorrigen Co-Trainer Peter Krawietz. Die Mannschaft begreife jedes „als ein Finale”. Das erste steigt am Samstag gegen Holstein Kiel (15.30 Uhr).