Keine Verhandlungen zwischen RB-Klubs "Sehr faire Geschichte": Hintergründe zum Seiwald-Wechsel nach Leipzig
Nun ist es also wieder passiert: RB Leipzig bedient sich bei seiner Kaderplanung beim "Schwesterklub" RB Salzburg. Nach Stürmer Benjamin Sesko wechselt, das steht seit Sonntag offiziell fest, auch Nicolas Seiwald im Sommer aus Österreich nach Sachsen.
Der defensive Mittelfeldspieler ist bereits der 20. Spieler, der diesen Weg geht - was den Klubs immer wieder Kritik einbringt. Vom Leipziger "Schattenkader" ist oft die Rede, der in der Bundesliga einen Wettbewerbsvorteil bringen soll.
Wie der "kicker" berichtet, hat es zwischen beiden Vereinen allerdings keine Verhandlungen gegeben. Leipzig habe sich mit dem 21-Jährigen geeinigt, der dann eine vertraglich festgeschriebene Ausstiegsklausel nutzte. Salzburg konnte (und wollte) dem Profi also keine Steine in den Weg legen. Gut 20 Millionen Euro soll RB Leipzig für den Nationalspieler überweisen.
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Bestätigen wollten beide Klubs diese Summe nicht, doch sprach auch Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund gegenüber "Salzburg24" von einer "sehr fairen Geschichte für alle Seiten".
Nicolas Seiwald entschied sich auch wegen Marco Rose für RB Leipzig
Von einem "schwesterlichen" Deal zwischen beiden RB-Klubs wollte Sportdirektor Freund allerdings nichts wissen. "Da muss man schon die Spieler fragen, warum sie sich für Leipzig entscheiden", sagte er.
Bei Seiwald waren das offenbar zwei Gründe: Zum einen wollte er nach 13 Jahren in Salzburg im Sommer unbedingt den nächsten Schritt machen. Zum anderen spielte Marco Rose eine große Rolle - der aktuelle Leipzig-Coach kennt Seiwald noch aus Salzburger Zeiten.
"Es war sehr familiär und ich hoffe, dass es in Leipzig auch so ist", sagte der Mittelfeldspieler über Salzburg. Am Ende sei der Transfer "schnell gegangen".
Nicolas Seiwald beerbt Konrad Laimer bei RB Leipzig: "Es wird schwer"
Bei seinem Noch-Klub ist man zwar stolz, ein weiteres Top-Talent entwickelt zu haben, doch sei auch "ein weinendes Auge dabei", sagte Christoph Freund.
"Es ist immer das Gleiche, dass Topspieler den Verein verlassen", sagte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, der selbst eine Leipziger Vergangenheit als Jugend-Coach hat. Entmutigen lassen will er sich aber nicht: "Der Verein hat immer bewiesen, dass er die Abgänge kompensieren kann."
Bei RB Leipzig soll Seiwald die Nachfolge von Landsmann Konrad Laimer antreten, dessen ablösefreier Wechsel zum FC Bayern München nur noch Formsache ist. Auch Laimer war 2017 aus Salzburg nach Sachsen gewechselt und hatte sich dort sehr gut entwickelt.
Das weiß auch Seiwald, bei dem sich Respekt und Freude mischen. "Es wird schwer, Konny ist ein Topspieler. Ich komme hin als neuer Spieler und will zeigen, was ich kann", sagte er nach der Transfer-Verkündung.