Niedergeschlagenheit bei RB Max Eberl über das 0:7 in Manchester: "Ich mag Kerle, die wieder aufstehen"
Es war eine historische hohe Niederlage, die RB Leipzig am Dienstagabend im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales bei Manchester City kassierte. Noch in seiner Geschichte verlor der Bundesligist aus Sachsen eine Partie 0:7.
Entsprechend niedergeschlagen traten Spieler wie Emil Forsberg oder Willi Orban vor die Kameras und Mikrophone. Auch Sportdirektor Max Eberl äußerte sich zu der historischen Pleite.
Herr Eberl, darf man bei Man City 0:7 verlieren?
Max Eberl: Wir waren heute chancenlos, das muss man so sagen. Wir haben uns andere Dinge vorgenommen. Wir wollten so agieren wie die zweite Halbzeit beim 1:1 im Hinspiel. Jetzt kann man sagen, über das erste Tor kann man debattieren, ob es so ins Regelwerk gepasst hat, aber bei einem 0:7 muss man darüber nicht sprechen. Am Ende haben wir unser Gesicht verloren. Das musste nicht sein, dafür sind die Jungs eigentlich zu gut.
Was hat den Ausschlag gegeben, Citys individuelle Klasse?
Es war zwei Spiele: ein 1:1 und ein 0:7. Jetzt hast du einen richtig auf den Sack bekommen. Das gefällt uns definitiv nicht und ist nicht das Spiegelbild der Mannschaft. Aber der heutigen Leistung schon. Es sind viele Dinge zusammengekommen. Wir waren definitiv nicht auf der Höhe. Man City hat ein herausragendes Spiel gemacht. Und der Schiedsrichter war auch nicht ganz auf der Höhe. Das soll überhaupt keine Entschuldigung sein, aber so hat es angefangen.
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Über den Elfmeter, ein kaum sichtbares Unterarmberührung von Benjamin Henrichs mit dem Rücken um Ball, wurde viel debattiert. Was haben Sie gedacht in dem Moment.
Zuerst wusste keiner, wieso der Schiedsrichter nochmal rausgeht. Dann hat man es im Fernsehen gesehen. Das war kein Handelfmeter. Da darf der Schiedsrichter gar nicht rausgeführt und in die Not gebracht werden, darüber zu urteilen.
Wie war die Stimmung in der Kabine?
Alle mussten erstmal verdauen, was passiert war. Weil das nicht unserer Qualität entspricht. Aber wir haben es heute eben nicht gut gemacht und sind hart dafür bestraft worden. Das muss allen eine Lehre sein, wir haben technisch-taktische und fachliche Fehler wird der Trainer ansprechen, und dann muss man das abstellen.
Sie haben selbst früher solche Niederlagen erlebt. Wir geht man als Spieler damit um?
Leider kenne ich solche Niederlagen auch, ja. Aber das gibt den Spielern die Möglichkeit, wieder aufzustehen. Wir hatten einen komplizierten Saisonstart, haben uns wieder gut herangekämpft, sind noch im Pokal vertreten und jetzt hatten wir einen Gegner wie City, wo wir als Außenseiter gesehen wurden. Wir haben im Hinspiel bewiesen, zu was wir in der Lage sind. Und heute haben wir gesehen, was passiert, wenn du in solchen Spielen nicht bei 100 prozent bist und zudem noch taktische Fehler machst.
Kann sich so eine Niederlagen im Gemüt festfressen und die nächsten Spiele beeinflussen?
Man stellt sich bei Siegen den Fragen und muss es auch bei Niederlagen. Der Spruch 'Mund abputzen, weiter' ist ein Stück weit wahr. Du hast nicht viel Zeit. Am Samstag haben wir Bochum, das wird ein komplett anderes Spiel. Ja, die Niederlage steckt jetzt erst mal in den Kleidern. Jetzt muss man darüber nachdenken, was falsch lief, was man dazu beigetragen hat. Und wir müssen die Häme jetzt ertragen, das gehört zum Fußball dazu. Ich mag Kerle, die wieder aufstehen.
Das Gespräch wurde in der Mixed Zone nach dem Spiel aufgezeichnet.