RB LeipzigRB Leipzig: Oliver Mintzlaff kritisiert Karl Lauterbach und Corona-Politik
Geschäftsführer Oliver Mintzlaff von RB Leipzig hat den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach und die allgemeine Corona-Politik kritisiert.
„Ich muss ein bisschen aufpassen, was ich sage. Sonst komme ich in eine Situation, wo ich mich wie Hansi Flick noch entschuldige“, sagte der 45-Jährige am Sonntag im Sport1-Doppelpass zum Thema Fan-Rückkehr: „Wobei ich finde, dass er sich da gar nicht hätte entschuldigen müssen, als er sagte, dass Herr Lauterbach alles kommentieren muss. Da kann ich ihm nur beipflichten.“
Oliver Mintzlaff kritisiert Corona-Politik: "Keiner blickt mehr durch"
Flick hatte Lauterbach im Februar als „sogenannten Experten“ bezeichnet und der Politik pauschal vorgeworfen, ihr gehe es bei der Bewältigung der Pandemie mehr um Wählerstimmen als um die Sorgen der Bürger. Später ruderte der Bayern-Coach zurück und sprach sich gar mit Lauterbach aus.
Laut Mintzlaff sei Fakt, „dass die Bundesliga letzte Saison 1,41 Milliarden an Steuern gezahlt hat. Und dass wir alles versuchen, um letztendlich wieder zurückzukommen zu Bildern, wo wir wieder Fans im Stadion haben“. Der RB-Boss bemängelte bezüglich der aktuellen Corona-Politik im föderalen System, dass „keiner mehr durchblickt und es mittlerweile auch für uns mühsam ist immer wieder mit neuen Konzepten“.
Am Samstag waren beim Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC (1:0) erstmals seit November wieder 702 Fans anwesend. Mintzlaff betonte unterdessen auch die Bundesliga habe „in über einem Jahr gezeigt, dass Hygienekonzepte funktionieren und dass es nicht zu einem Ausfall gekommen ist.“
Mintzlaff sieht RB Leipzig noch nicht als Dauer-Rivalen von Bayern München
Die derzeitige Lage bezeichnete er als „sehr ermüdend“ und richtete einen Appell an die politischen Entscheider. Er hoffe, so Mintzlaff, „dass alle anderen so ähnlich wie die Bundesliga ihre Hausaufgaben machen - insbesondere in der Politik. Und wir dann irgendwann wieder die Tore öffnen können und dann wieder Fans im Stadion haben.“
Sportlich sieht Mintzlaff RB Leipzig in der Bundesliga noch ein gutes Stück von Rekordmeister Bayern München entfernt. „Wir sind noch lange nicht so weit, dass wir dauerhaft und auf Augenhöhe mit Bayern um den Titel konkurrieren“, sagte der 45-Jährige.
„Wir sind eine Mannschaft, die sich in kürzester Zeit oben etabliert hat, und wir wollen natürlich jedes Jahr einen draufsetzen.“ Der Tabellenzweite Leipzig kann am 3. April im direkten Duell den Rückstand auf Spitzenreiter München auf einen Punkt verkürzen.
RB Leipzig gegen Bayern München: Oliver Mintzlaff glaubt an Siegchance
Mintzlaff ist guter Hoffnung, dass die Leipziger Mannschaft sich am Ostersamstag durchsetzen kann. „Natürlich wird das ein schweres Spiel. Aber das war es auch im Hinspiel und da haben wir nicht so schlecht ausgesehen“, sagte der Vereinsboss. Anfang Dezember hatte Leipzig in München 3:3 gespielt und dabei sogar zweimal in Führung gelegen.
Um dauerhaft Herausforderer der Bayern zu werden, darf sich RB in einer Spielzeit keine Ausrutscher erlauben. „Wenn man wirklich um die Meisterschaft mitspielen will, dann muss Spiele wie gegen Mainz und Köln gewinnen“, betonte Mintzlaff. Leipzig hatte in Mainz verloren und gegen Köln trotz großer Überlegenheit nur 0:0 gespielt.
Oliver Mintzlaff ärgert sich über verpasste Siege
Insgesamt müsse Leipzig in Zukunft vor allem Schwächephasen der Konkurrenz laut Mintzlaff noch besser ausnutzen. „Du musst dann halt auch da sein“, sagte er mit Blick auf das 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Eintracht Frankfurt.
„Wir haben sicherlich ein sehr gutes Spiel gemacht und hatten auch eher das 2:1 als das 1:2 auf dem Fuß, lassen dann aber auch die Punkte liegen“, so Mintzlaff: „Wenn du dann wirklich um die Meisterschaft mitspielen willst, dann musst du solche Spiele gewinnen.“