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RB LeipzigPicknick unterm Gipfelkreuz: RB Leipzigs Trainer Nagelsmann spricht seinem Kader Meister-Mentalität ab

25.01.2020, 19:12
Ist gefrustet: RB-Trainer Julian Nagelsmann
Ist gefrustet: RB-Trainer Julian Nagelsmann Imago/Jan Huebner

Nach dem 0:2 gegen Eintracht Frankfurt hat RB-Trainer Julian Nagelsmann deutliche Kritik an seinem Kader geübt. Beim Bezahlsender Sky sprach der Coach des Tabellenführers seinem Team vor allem die nötig Gier und Einstellung für den Kampf um den Titel in dieser Saison ab. Etwas, was der 32-Jährige auch schon am Mittwoch vor dem Spiel seinem Personal offenbar in aller Deutlichkeit vorgehalten hatte. Ohne Erfolg, wie der Auftritt in Hessen nach der Pause verdeutlichte, der zum frühen Rückstand (46.) und im Anschluss in eine teils chaotische und kopflose Halbzeit führte.

Es geht nur über Training

Die Frustrede im Wortlaut: „Wir sind kurz vorm Gipfel und die Frage, die wir uns stellen müssen, ist diese: Wollen wir ans Gipfelkreuz oder drunter parken, was essen und trinken und dann wieder runtergehen? Ist auch schön, dann kommen wir unter die ersten Vier, wenn es gut läuft, und hatten eine ganz ordentliche Aussicht. Oder wollen wir eine gute Aussicht?

Wir haben nicht so viel Trainingszeit und ich finde, dass wir sie manchmal deutlich zu unengagiert nutzen. Wir sind nicht auf einem Niveau mit München und Dortmund. Und das muss jeder verstehen. Wenn wir ansatzweise dahin wollen, geht das nur über Traininsgszeit. Und die müssen wir besser nutzen als Bayern, Dortmund, Gladbach oder Schalke. Wenn wir das nicht machen, dann entscheidet am Ende die Tagesform, ein bisschen Glück und die individuelle Qualität, die wir haben. Ob das aber fürs Gipfelkreuz reicht, weiß ich nicht.

Ein Leben geprägt von tausend Entscheidungen

Also heißt das: besser trainieren. Dann haben wir eine Chance ranzukommen. Sind zwar vielleicht immer noch schlechter als die Bayern und Dortmunder, aber dann haben sie vielleicht einen schlechten Tag und wir einen guten. Das habe ich den Jungs gesagt und wenn man unser Elf gegen Elf vom Mittwoch sieht, dann sind wir weit weg davon, eine Spitzenmannschaft zu sein. Das habe ich schon mal betont: Darum geht's! Wir stehen immer noch oben, haben viele Punkte geholt und sind nah am Gipfel. Wir sind also nicht bei 80 Prozent. Wir sind aber auch nicht bei 100 Prozent. Wenn wir 100 erreichen wollen, dann müssen wir die 20 Minuten unter der Woche, viel mehr ist es nicht, auch nutzen.

Ob das jeder verstanden hat, weiß ich nicht. Ich habe den Spielern am Mittwoch gesagt: Diese Entscheidung trifft jeder für sich allein. Das Leben ist geprägt von tausend Entscheidungen. Und das betrifft auch die Frage: Will ich Gewinner sein oder ein bisschen mitspielen und ein kleiner Gewinner sein? Und diese Entscheidung kann ihnen keiner abnehmen. Jeder muss für sich wissen, was am Ende für ihn herauskommen soll. Das muss mir auch niemand sagen, denn das sehe ich und spüre ich. Und am Mittwoch beim Training haben sich die Jungs entschieden: War ganz nett, was wir bis jetzt gemacht haben und nicht, ich gehe jetzt da raus, brenne und will Deutscher Meister werden!” (RBlive/Sky/mhe)