„Heute bist du Pilot” Unzufriedener Olmo durfte seine Einsatzzeit selbst bestimmen
In geeigneten Momenten gibt RB-Trainer Marco Rose die Zügel immer auch mal aus der Hand und lässt seine Spieler von der Leine. So war das auch am Samstagnachmittag beim 3:1 bei der TSG Hoffenheim mit Dani Olmo. Der lange am Innenband verletzte Edeltechniker hatte seit seinem Comeback am 22. Oktober gegen Augsburg (3:3) vier Kurzeinsätze, in denen er jeweils zehn bis 23 Minuten auf dem Feld stand.
Rose über Olmo: „Er hat schon mit den Hufen gescharrt”
Auch mit Blick auf die WM drängte der Jungstar der spanischen Nationalmannschaft auf mehr Spielminuten. „Er hat schon mit den Hufen gescharrt, war unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten”, berichtete Rose nach der glänzendern Partie des Spielmachers. Der Trainer wartete auf das richtige Spiel und übertrug Olmo selbst die Kontrolle. „Jetzt habe ich ihm gesagt: ,Bislang habe ich bestimmt, wie lange du spielst. Heute bist du Pilot, du sagst mir, wenn es nicht mehr geht.'“
Olmo zahlte das Vertrauen zurück, war neben seinem kongenialen Partner der Spieler der Partie und hob das Kreativspiel der Leipziger auf ein anderes Level. Vor seinem vermeintlichen frühen Traumtor ließ er das Zuspiel von Abdou Diallo geschickt durch zu Tandempartner Nkunku, brachte sich in Position und verwandelte die Hackenablage des Kollegen. Dass Nkunku knapp im Abseits stand und das Tor nicht zählte, störte ob der Genialität dieser Szene kaum.
Olmo „hat unserem Spiel viel gegeben”
Insgesamt hatte Olmo ebenso wie Nkunku fünf Torschüsse und gab zwei Torschussvorlagen. Den zweiten Treffer leitete er mit seinem platzierten Schuss ein und mit dem dritten belohnte er sich nach Konter für ein beeindruckendes Comeback mit dem 3:1. Aus etwa 17 Metern setzte Olmo den Ball ansatzlos in den Winkel – eine Ausnahmeleistung. „Er hat es super gemacht, unserem Spiel viel gegeben. Er ist ein toller Fußballer und hat heute auch gut nach hinten gearbeitet”, lobte Rose.
Auch Nkunku zeigte mit dem genialen Partner noch mehr Spielfreude als ohnehin. Wenn Olmo und Nkunku die WM gut überstehen und fit bleiben, muss sich RB mit diesem Duo auch in der K.o.-Phase der Champions League nicht verstecken.
Übrigens: Olmo konnte selbst ganz gut einschätzen, wann seine Kräfte schwanden. Nach 75 Minuten hatte er sein Tagewerk vollbracht und ließ sich für Kevin Kampl auswechseln – sehr zufrieden nach diesem Traum-Comeback.