Ramadan im Trainingscamp bei RB Leipzig: Haidara und Konaté fasten | RBLive

RB Leipzig will am Dienstag mit dem Training starten, negative Ergebnisse aus dem zweiten Durchlauf der Corona-Tests vorausgesetzt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, ziehen die 29 Profis dazu in eine Art Quarantäne am Cottaweg. Für zwei muslimische Spieler gilt aktuell zusätzlich noch eine besondere Form des Verzichts: Amadou Haidara und Ibrahima Konaté fasten aufgrund ihres Glaubens.

In Kürze wird das Team von Julian Nagelsmann also den Wettbewerbsmodus langsam hochfahren, um für den Neustart der Bundesliga (mutmaßlich ab dem 15. Mai) gewappnet zu sein. RB zieht dazu dem Bericht zufolge die eigene Trainingsakademie, in der es 26 Tageszimmer gibt. Mit einer Art Trainingslager wollen die Vereine laut einem Schreiben der DFL vor dem Spielbetrieb eine "Quarantäne-Situation" sicherstellen, viele andere Mannschaften gehen dafür in ein Hotel.

Die erhöhte Belastung der Spieler fällt für Amadou Haidara und Ibrahima Konaté nochmal anders aus, denn beide fasten seit dem 24. April tagsüber. Während des Fastenmonats Ramadan verzichten gläubige Muslime auf jegliche Nahrungsaufnahme nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang. Amadou Haidara fühlt sich körperlich dennoch topfit. "Ich mache das seit Jahren, mein Körper hat sich daran gewöhnt", sagt er zur Bild-Zeitung. In den Trinkpausen gibt es daher beispielsweise für ihn nur eine Munddusche und etwas Wasser über den Kopf. So kenne er es auch von den heißen Tagen in seiner Heimat Mali "Ich erfrische mich dann öfter so."

Das Fasten gehört fest zu seinem Leben und hilft ihm auch in der Corona-Krise als Teil seines Glaubens. "Der größte Reichtum besteht darin, gesund, der Familie und dem Schöpfer nah zu sein", schreibt er auf Instagram. So werde er auch die Krise überstehen, zumal er in Kürze noch stärker von seinen Liebsten getrennt sein wird. 

Julian Nagelsmann wurde selbst christlich erzogen und versucht heute zumindest, die so erfahrenen Werte vorzuleben und weiterzugeben. Der RB-Coach teilt Haidara und Konaté ihrerseits in die frühen Trainingseinheiten ein, damit die letzte Mahlzeit nicht zu lange her ist. Religiöse Gewohnheiten gibt es bei RB aber nicht nur im Ramadan. Das mehrmalige Beten zu bestimmten Uhrzeiten ist für Muslime zentral im Tagesablauf. Daher zieht es Konaté oft vor und nach Spielen zum Gebet in die Kabine. Auch Mekka, die heiligste Stadt des Islam, besuchte der Franzose bereits.