RB-Agenda im Trainingslager Kreativ-Crashkurs unter Spaniens Sonne
Dani Olmo traf am Dienstagnachmittag als Erster im Trainingslager von RB Leipzig auf dem Gelände des Grand-Hyatt-Hotels im südspanischen La Manga ein. Der spanische Spielmacher kam mit seiner Familie direkt aus seiner Heimatstadt Terrassa und reiste mit dem eigenen PKW separat an. Eine halbe Stunde später folgte auch der gesamte Tross von RB Leipzig.
Der Spielmacher wird nach seinem Ausfall wegen Schultereckgelenksprengung erst noch individuell an das Team herangeführt, soll aber im Laufe des Trainingslagers ins Mannschaftstraining integriert werden. „Er ist grundsätzlich bereit, er ist genesen, er hat Tests gemacht und ist freigegeben”, sagte Trainer Marco Rose. „Jetzt geht es darum, das ins Spiel zu übertragen, wenn unkontrollierte Bewegungen dazu kommen.” Bereits zum Jahresauftakt gegen Frankfurt dürfte der zuletzt immer wieder unglücklich verletzte Kreativspieler ein paar Minuten bekommen.
>>> Alles über das RB-Trainingslager in La Manga lesen Sie hier – RBlive berichtet aus Spanien
Rose über Kurztrainingslager: „Es lohnt sich total”
Bis zum Sonntag bittet Trainer Marco Rose zum Wintertrainingslager bei frühlingshaften Temperaturen um die 20 Grad. Ein großer Aufwand für effektiv drei Trainingstage und ein Testspiel. Doch Rose erklärte, weshalb die weite Reise Sinn macht. „Es lohnt sich total, hierher zu kommen. In Leipzig soll es die ganze Woche durchregnen”, so der Trainer. „Wir wollen an ein paar Abläufen arbeiten, dafür brauchen wir Zeit und werden auch mal auf dem Platz stehen.”
Taktische Erklärungen machen sich auf dem von Palmen umsäumten Trainingsplatz unter südlicher Sonne besser als auf der nasskalten Heimstätte am Cottaweg. „Wir wollen an ein paar Spielprinzipien arbeiten, aber vor allem die Abläufe, die gut funktionieren weiter einschleifen und Routine in unser Spiel bekommen: Spielaufbau unter Druck, Spiel im letzten Drittel, Arbeit gegen den Ball und Standardsituationen.” Es soll möglichst viel im Zehn gegen Zehn trainiert werden, so der Coach.
Flexibler Elmas soll „großen Mehrwert” für RB Leipzig
Dazu soll sich Zugang Eljif Elmas an das RB-Spiel gewöhnen, der motiviert als erster Akteur aus dem Teambus stieg. Trainer Rose schätzt vor allem Elmas‘ Flexibilität. Der Mazedonier könne auf der nach Emil Forsbergs Abgang freien Position auf der Zehn ebenso spielen wie als Sechser, Achter und sogar als Flügelstürmer. „Er ist fußballerisch sehr stark, aber auch bereit, Wege gegen den Ball zu machen. An seiner Torquote wollen und müssen wir arbeiten”, beschrieb der 47-Jährige. „Er kann einen großen Mehrwert für uns bringen.”
Allerdings muss Elmas zunächst wegen Oberschenkelproblemen individuell trainieren, ebenso wie Kapitän Willi Orban nach Knieverletzung und Abwehryoungster Castello Lukeba (Rückenprobleme). Orban soll Ende des Monats komplett zurück im Team sein. Mit im Tross dabei sind auch die Talente Yannick Eduardo, Nuha Jatta, U17-Weltmeister Winners Osawe, Tim Köhler und Lenny Hennig. Amadou Haidara (Mali) und Ilaix Moriba (Guinea) fehlen aufgrund ihrer Teilnahmen beim Africa-Cup.
Vorbereitung soll zeigen, ob RB noch Transferbedarf hat
Ob im Laufe des Wintertransferfensters noch weitere Spieler hinzustoßen, ist npch offen. Nach dem vorzeitigen Abgang von „Challenger” Fabio Carvalho wäre eine Stelle neu zu besetzen. „Unser Kader ist klein, aber qualitativ sehr hochwertig. Noch sind wir auch in der Breite gut aufgestellt. Aber wir wissen, dass es mit einer Verletzung oder Sperre schnell gehen kann und halten die Augen offen.” Die Vorbereitung soll zeigen, ob es noch Handlungsbedarf gibt oder nicht. Schließlich wolle RB neben den Zielen in der Bundesliga auch in der Champions League gegen Real Madrid eine Runde weiter kommen.
Am Dienstag fand zunächst nur eine lockere Einheit auf dem Trainingsgelände statt. Am Mittwoch soll das Training dann voll anlaufen. Für Ende der Woche ist ein Testspiel geplant, der Gegner steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Bundesliga-Konkurrent Heidenheim ist ganz in der Nähe zu Gast, reiste ebenfalls am Dienstag an.
Zeit, um die Umgebung zu erkunden, bleibt angesichts des straffen Programms wohl nicht. Dabei ist die durchaus reizvoll. Die 22 Kilometer lange und 150 bis 1200 Meter schmale Nehrung zwischen Mittelmeer und dem Mar Menor, einem riesigen Salzwassersee, ist ein Touristenmagnet.