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"keine Chance mit zehn Einzelspielern" Appell an Zusammenhalt: Löw vermisst Tugenden bei RB

RB Leipzig gibt diese Saison nach Führungen zu viele Punkte aus der Hand. Trainer Zsolt Löw fordert von seinen Spielern mehr Tugenden und weniger Egoismus, um die Verunsicherung abzuschütteln.

Aktualisiert: 25.04.2025, 21:20
Die RB-Profis nach der Niederlage in Gladbach.
Die RB-Profis nach der Niederlage in Gladbach. (Foto: IMAGO / Maximilian Koch)

Leipzig/fri - Bei der Punktausbeute nach Führungen liegt RB Leipzig in der Bundesliga mit 2,22 Zählern nur auf dem elften Platz. 2023/24 waren es 2,48 (Rang vier). 2022/23 (2,70) sowie 2021/22 (2,57) lagen die Sachsen in der Wertung an der Ligaspitze. Der letzte Esprit, der Zusammenhalt, das Kämpferische geht der diesjährigen Ausgabe der Leipziger zum Teil ab.

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Die Folge: Last-Minute-Niederlagen wie gegen die TSG Hoffenheim (3:4 nach 2:1-Führung) und unerklärliche Leistungseinbrüche wie beim 3:3 gegen Bochum (nach 3:0-Führung). Dass einige Kerntugenden zu oft fehlen, ist auch Trainer Zsolt Löw aufgefallen, wie er vor dem Auswärtsspiel in Frankfurt erklärte. "Das war das Erste, was wir angesprochen haben, als wir angekommen sind."

RB fehlen die Typen auf dem Platz

Er erklärte sich die Unzulänglichkeiten im Teamgefüge unter anderem mit der hohen Fluktuation im Kader. "Durch die vielen Wechsel braucht die Mannschaft Zeit, bis die Spieler zueinander finden." Dass die Dauerverletzung von Mittelfeld-Antreiber und Pressing-Maschine Xaver Schlager nicht geholfen hat, sprach der Ungar nicht explizit an. Auch ein weiterer Aggressive Leader wie einst Marcel Sabitzer würde dem Team sicherlich guttun. Der junge Superstar Xavi arbeitet noch an seinen Führungsqualitäten.

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Exemplarisch nannte Löw das Spiel gegen Kiel (1:1), als die RB-Profis durch viele eigene Fehlpässe immer weiter verunsichert wurden. "Dann kommen wir in diese Spirale, wo jeder einfach in sich zurückkehrt und dann nur an sich ein bisschen denkt." Das Selbstverständnis zurückzuerlangen, mit dem das Team am Saisonbeginn unter Marco Rose die ersten acht Ligaspiele ungeschlagen blieb, – vor der großen Verletztenmisere – war und ist wohl Löws drängendste Aufgabe auf dem Weg zur Champions-League-Qualifikation.

RB und Löw arbeiten an Lösungen

Löw sprach vor den letzten vier Ligaspielen daher eine klare Erwartungshaltung aus. "Wenn wir nur zehn Einzelspieler auf dem Platz haben, dann haben wir keine Chance gegen keinen einzigen Gegner. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und müssen eine Einheit sein. Und dann multipliziert das unsere Stärke."

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Die Mannschaft sei insgesamt auf einem guten Weg, versicherte der 45-Jährige. Die Ergebnisse gegen Hoffenheim (3:1) und Wolfsburg (3:2) machen Löw trotz aller Unzulänglichkeiten Mut. "Ich bin noch nicht 100 Prozent zufrieden mit der Entwicklung", sagte er. "Natürlich kann man in drei Wochen nicht alles ändern. Aber wir arbeiten an Lösungen, um das besser zu machen". Dann kamen die entscheidenden Worte: "als Kollektiv".