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Einzigartige Statistik Noch kein Sieg am Main: So denkt RB-Trainer Löw über den Frankfurt-Fluch

RB Leipzig hat bereits neun Mal bei Eintracht Frankfurt gespielt – aber noch nie gewonnen. Trainer Zsolt Löw will diesen Fluch brechen, kann sich selbst aber nicht daran erinnern, dass er mit RB wenigstens in der Stadt schon einmal gewonnen hat.

Von Martin Henkel Aktualisiert: 25.04.2025, 13:26
RB-Trainer Zsolt Löw will den ersten Leipziger Sieg bei Eintracht Frankfurt
RB-Trainer Zsolt Löw will den ersten Leipziger Sieg bei Eintracht Frankfurt Foto: Imago/Picture Point LE

Leipzig – Zsolt Löw kann sich nicht mehr erinnern. Acht und sieben Jahre ist es her, dass der Leipziger Interimstrainer als Assistent von Ralph Hasenhüttl mit RB in Frankfurt gewesen ist. Das eine Spiel endete 2:2, das andere 1:2.

RB in Frankfurt: fünf Remis, vier Pleiten

Nichts ist natürlich mehr, wie es mal war. Schon gar nicht für Löw, der seit diesen zwei Duellen in Paris beschäftigt war, in London und München. Nur eines hat die Zeit seitdem weder berührt noch bewegt, und zwar die Auswärtsstatistik des Red-Bull-Kaders in der Arena des hessischen Kontrahenten, in der es morgen Abend zum nächsten Duell kommt (18.30 Uhr/Sky). Acht Ligaspiele und eine Pokalpartie stehen zu Buche: fünf Remis, vier Pleiten, null Siege.

Es gibt kein weiteres Stadion in Deutschlands Oberhaus, in dem die RB-Fußballer noch nicht gewonnen haben. Ein Fluch, dass es ausgerechnet jetzt zum Tabellendritten gehen muss, wo RB drei Punkte dahinter auf Rang vier ein Rudel Verfolger hinter sich hat?

„Das Eintracht-Stadion ist sehr laut“, erinnerte sich Löw am Freitag wenigstens an seine Eindrücke von den Ausflügen ins alte Waldstadion. „Und Frankfurt spielt immer mit sehr viel Energie“, fügte er hinzu, was natürlich auch für das aktuelle gelte. Man erkenne die RB-Handschrift bei Frankfurts Trainer Dino Toppmöller, das „aggressive und hohe Gegenpressing“, so Löw, welches der Kollege aus seiner Zeit in Leipzig kennt, während der er zwei Jahre Assistenzcoach von Julian Nagelsmann gewesen war.

Gipfelkreuz oder Rastplatz?

Übrigens auch Januar 2020, als es an der Mörfelder Landstraße ein 0:2 gesetzt hatte. Damals stellte der heutige Bundestrainer angefressen die berühmte Frage, was sein Tabellenführer-Kader eigentlich erreichen wolle: „Das Gipfelkreuz oder reicht es aus, darunter zu parken, was essen und trinken und dann wieder runtergehen?“

Diese Frage stellt sich an diesem Sonnabend nicht, denn das Löw-Team wäre schon froh, wenn es den Rastplatz erreichen würde. Der 45-Jährige schätzte ein, dass es in dem Duell um die „Luft“ ginge, die sich beide Teams im Rennen um die Champions League verschaffen wollten. Die Auspizien dafür stehen allerdings vor allem für die Reisegruppe aus Sachsen schlecht. Nicht nur der vermaledeiten Statistik wegen. Der Wankelmut, der den Kader periodisch heimsucht, ist mittlerweile auch Löw bekannt. Er stellte sich ihm beim jüngsten Leipziger 1:1 gegen Fast-Absteiger Kiel vor.

Dass für die Fahrt an den Main nun auch noch Willi Orban ausfällt, erschwert die Wahl der Mittel zusätzlich, um das Big-Point-Spiel erfolgreich zu gestalten. Der Oberschenkelmuskel des Abwehrchefs macht Probleme, vermutlich reicht es auch nicht für die Heimpartie in einer Woche gegen die Bayern.

Löw ohne Erinnerung an Sieg in Frankfurt

„Ein paar richtig gute Nachrichten“, stellte Löw deshalb schnell der Ahnung entgegen, dass es ohne den Kapitän gegen den drittbesten Sturm der Liga eng werden könnte. „David Raum, Kevin Kampl und Antonio Nusa“ könnten wieder im Kader stehen, sagte Löw. Und Xavi Simons hat seine Gelbsperre abgesessen. Der Niederländer, über den immer mehr Geschichten von Starallüren und Sternchengehabe kursieren, sei „in Topform“, fügte Löw eilig hinzu. „Wir haben diese Woche viel mit ihm gearbeitet.“

Zsolt Löw neben Ralf Rangnick Sommer 2015 in Frankfurt
Zsolt Löw neben Ralf Rangnick Sommer 2015 in Frankfurt
Imago Picture Point LE

Ob‘s reicht, den Bann zu brechen? Löw, bis gestern ohne Kenntnis von der mageren Auswärtsbilanz, sagte, er wolle den „ersten Sieg für RB in Frankfurt“. Zur Hilfestellung für dieses Unterfangen kann er bei der Ansprache an sein Personal vielleicht ja anführen, dass Frankfurt nicht ganz das trostlose Pflaster ist, als dass es die Statistik ausweist. Einmal hat RB in der Metropole am Main nämlich schon mal gewonnen, immerhin.

Es war ein 1:0 in der Zweitliga-Aufstiegssaison gegen den FSV Frankfurt. Auf der Trainerbank neben Ralf Rangnick saß damals: Zsolt Löw. Doch auch an dieses Spiel konnte er sich nicht mehr erinnern.