RB-Einzelkritik gegen Dortmund Kollektive Machtdemonstration
RB Leipzig ging in das wichtige Duell um Rang vier wie in ein Finale und lieferte die geschlossen beste Leistung der Saison ab. Noten und Einzelkritik.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 4:1 (2:1) gegen Borussia Dortmund gesehen:
Peter Gulacsi: Lieferte die beste Partie seit seinem Comeback ab und steigerte sich nach dem 2:1 gegen Heidenheim nochmals. Frühe Glanzparade gegen Füllkrugs Kopfball (11.), lenkt den Ball mit den Fingerspitzen ins Aus. Ebenso gute zweite Aktion gegen Brand (18.); bei Sanchos Traumtor war er machtlos. Wieder auf dem Posten gegen Ryerson (49.) und starke Parade gegen Reus' Kopfball (66.). Flog nur in der letzten Szene gegen Füllkrug nach einer Ecke ins Leere (90.). Note: 1,5.
Mohamed Simakan: Verlor zu Beginn das Kopfballduell gegen Füllkrug (11.) bei dessen Topchance. Lieferte sich diverse Scharmützel mit Sancho, ließ sich provozieren und fing eine unnötige Gelbe Karte (37.). Lief dann kurz nach Wiederanpfiff energiegeladen wie gewohnt einmal komplett übers Feld durch bis vors Tor und verwandelte Opendas Pass zum 3:1 – kein Problem für den früheren Stürmer, der als Kind in einer Saison mal 130 Tore erzielt hatte. Musste dann in der 51. Minute wegen Wadenproblemen, die nicht ganz überraschend kamen, verletzt ausgewechselt werden und ging leicht humpelnd unter dem Applaus der Fans einmal fast durchs komplette Stadion. Note: 2,5.
Willi Orban: Zunächst ein paar ungewohnte Unsicherheiten bei der Ballabnahme und beim Abschirmen. Hatte Füllkrug nach der ersten Viertelstunde komplett im Griff. Offensiv ein guter Vorstoß und eine Kopfballablage ins Strafraumzentrum, einmal nach Ecke per Kopf da. Note: 2,5.
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Castello Lukeba: Einfach nur sicher. Leistete sich keinen einzigen Wackler. 95 Prozent Passquote, 100 Prozent Zweikampf- und Dribblingquote. Fährt in dieser Form mit zur EM. Note: 2.
Geniales Sechser-Duo
David Raum: In der ersten Hälfte lief über seine Seite lief nicht so viel, in der zweiten Halbzeit präsenter und mit zwei, drei guten Schusschancen und Schussvorbereitungen. Seine Flanken waren diesmal nicht so gefragt, kamen bei den wenigen Versuchen aber auch nicht an. Insgesamt aber aktiv, defensiv gut organisiert. Note: 3.
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Amadou Haidara: Ganz zu Beginn fehlte dem Sechser-Duo noch die Griffigkeit. Aber danach glänzte das Duo mit immenser Präsenz und Klasse. „Doudou” steckte vor dem 1:1 zu Xavi durch und leitete die so wichtige Antwort auf den Gegentreffer ein. Wichtige Balleroberungen und Chipbälle in die Spitze. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit nochmal, spielte hervorragende Steilpässe in die Gasse und lief zum Schluss regelrecht heiß gegen Füllkrug in der Abwehr. Note: 2.
Xaver Schlager: Ab Mitte der ersten Hälfte war er als Antreiber und mit feinen direkten Pässen in die Spitze voll im Spiel. Zog mit Vollspann mit dem schwächeren rechten Fuß ab und zwang Kobel zu einer Notparade, die Sesko zum 2:1 verwandelte. Und war auch am 3:1 beteiligt, als er den Ball nach Einwurf direkt nach vorn auf Xavi schlug. Brillante Form des Duos. Note: 2.
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Xavi wie aufgedreht, Olmo fiel etwas ab
Dani Olmo: Herrliches Tänzchen im Strafraum mit drei Dortmunder Tanzpartnern zu Beginn; bekam aber bei seinen Abschlüssen entweder keinen Druck hinter den Ball oder zielte neben das Tor (44., 86.). Beteiligte sich unnötig mit in der Abwehr, als er desorientiert mit dem Hinterkopf Sancho in den Fuß spielte, der das 0:1 erzielte. Simakan stand genau dahinter und war besser postiert. Bekam dann nach Berührung durch Özcan den bereits gepfiffenen Elfmeter wieder aberkannt. War nicht so präsent wie seine Nebenleute, tauchte erst zum Ende der Partie wieder auf, hatte mehr Szenen und trieb noch einmal an, belohnte sich aber nicht selbst (86.). Note: 2,5.
Xavi Simons: Eroberte grätschend den Ball gegen Wolf (5.) im letzten BVB-Drittel und zeigte so an, wie heiß er in diesem Spiel ist. Vergab eine Riesenchance nach Openda-Zuspiel mit einem überhasteten Schlenzer (6.). Spiele viele feine Schnittstellenpässe auf Openda & Co. und bediente Openda auch mit einem feinen Außenrist-Pass zum 1:1. Hat nun 14 Assists, zog mit Grimaldo gleich und ist aktuell gemeinsam mit dem Leverkusener der beste Vorbereiter der Bundesliga. Behauptet den Ball auch dann, wenn er eigentlich auf verlorenem Posten ist, wie vor seinem Pfostenschuss (36.). Nur ein Tor fehlte ihm zum perfekten Spiel. Schlenzte zwei Mal knapp am rechten Pfosten vorbei (57., 61.) und platzierte seinen Abschluss bei einer Konterchance kurz vor Schluss zu mittig (82.). Note: 1,5.
Benjamin Sesko: Anfangs etwas nervös und unsauber beim Konter, als ihm der Ball zu weit weg vom Fuß springt (10.). Kurz vor der Pause reaktionsschnell bei Kobels Abwehr, vierter Treffer im vierten Spiel nacheinander, hatte nach dem 2:1 sichtlich Selbstvertrauen am Ball. Hatte nicht viele Schüsse und nur 28 Kontakte, aber wieder sehr effizient. Note: 2.
Zweitbester Scorer der Liga: Tor und Assist für Openda
Lois Openda: Setzte gleich zu Beginn eine erste Duftmarke, als er früh vor Kobel auftauchte und ihm beinahe den Ball weggespitzelt hätte (1.). Da war klar, dass das wieder ein guter Openda-Tag werden würde. Beim wichtigen 1:1 perfekt zur Stelle da. Nach Xavis Pfostentreffer war er dann zu überrascht und unsauber im Abschluss. Perfekte Vorlage zum 3:1 auf Simakan; ist mit 32 Scorerpunkten zweitbester Scorer der Bundesliga hinter Harry Kane. Vergab die Gelegenheit zum 4:1, als Kobel im Fallen klärte (74.). Note: 1,5.
Benjamin Henrichs (52.): Zunächst um Stabilität bedacht, zeigte sich dann aber einmal vorn mit einem präzisen Pass zwischen zwei Dortmundern hindurch auf Baumgartner. Gute Antwort darauf, dass er nach dem schwachen Spiel in Heidenheim zunächst auf der Bank saß. Note: 2,5.
Christoph Baumgartner (70.): Wieder aktiv, ist in guter Form. Machte mit dem 4:1 alles klar (80.) und bereitete kunstvoll und mit Selbstvertrauen für Olmo vor, der aber nicht traf (86.). Note: 2.*
* Wir bewerten nur Spieler, die bis zur 70. Minute eingewechselt wurden.