Die RB-Profis in der einzelkritik Energie-Kraftwerk auf Hochtouren
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 3:2 (1:1)-Erfolg bei Borussia Dortmund gesehen:
Janis Blaswich: Der Keeper wurde lange gar nicht geprüft, rückte erstmals in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in den Fokus, als er gleich zweimal gegen Meunier aus kurzer Distanz und gegen Füllkrugs Kopfball-Bogenlampe parieren und dann den Gegentreffer durch Süle aus kurzer Distanz hinnehmen musste. Beim 1:1 konnte er nichts ausrichten, wohl aber beim 2:3, als er sich beim Herauslaufen verschätzte und gegen Füllkrug zu spät kam und ins Leere faustete. Hielt RB jedoch in der Nachspielzeit mit zwei Paraden gegen Malen und Reyna den Sieg fest. Note: 3,5.
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Mohamed Simakan: Zu Beginn offensiv wie defensiv stark, hellwach und immer einen Schritt schneller als seine Gegenspieler und schaltete schnell um. Strammer Distanzschuss vom Sechzehner (19.). Ließ sich als Torschütze vor der Südtribüne feiern, was für Protest sorgte. Erzwang mit seiner Sperre sozusagen das Eigentor von Bensebaini. Wurde später etwas wilder und unsauberer, kapitaler Ballverlust gegen Özcan, den er selbst wieder gutmachte und klärte. Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Klärte zu Beginn wuchtig bei vielen hohen Bällen und stemmte sich im Abwehrzentrum gegen den BVB-Druck. Solides Spiel von Mr. Zuverlässig. Note: 3.
Lukeba machte Süle die Tür auf
Castello Lukeba: Zunächst ganz abgeklärt, sicher und durchsetzungsfähig gegen Füllkrug & Co. Schöner Steckpass nach vorn auf Schlager (41.), fehlte dann aber beim 1:1 in der Kette, sodass Raum einrückte und Süle entblößt war. Hatte in der zweiten Halbzeit immer mal einen Wackler drin, bei dem man die Luft anhielt. Aber das ist für einen 20-Jährigen, der das erste Mal in Dortmund spielt, wohl normal. Note: 3,5.
Benjamin Henrichs: Hatte seine beste Szene bei der Ball-Eroberung vor der Roten Karte, als er Opendas Hochgeschwindigkeits-Konter einleitete. Hatte selbst in der besten Leipziger Phase zwischen 15. und 30. Minute eine Großchance wenige Meter vom Tor, doch der Ball rutschte ihm komplett über den Schlappen. Darf gerade in einer Fünferkette effizienter nach vorn werden. Note: 3.
Xaver Schlager: Nicht nur läuferisch und kämpferisch der Beste, sondern auch ballsicher, technisch stark, mit guten Verlagerungen und schönen Steckpässen. Bester Leipziger aufgrund seines Einsatzes als idealer Box-to-Box-Spieler. Marco Rose befand zwar, dass sein Team keine Energie hatte – Schlager musste sich nicht angesprochen fühlen. Lief auf Hochtouren. Den nötigen Spielrhythmus in der zweiten Hälfte konnte er jedoch auch nicht herstellen. Note: 2.
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Amadou Haidara: Bildete zusammen mit Schlager das Energie-Kraftwerk der Leipziger, das das Team mit Energie versorgte. Arbeitete und antizipierte hervorragend in der Defensive und schaltete sich immer mal wieder mit nach vorn ein wie bei seinem gefährlichen, aber zu mittigen Distanzschuss (22.). Note: 2,5.
Xavi Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel von RB Leipzig
David Raum: Nicht mehr so nervös wie zu Saisonbeginn, sondern wieder mit handfesten Aktionen defensiv und offensiv. Gutes Zusammenspiel mit Xavi zu Beginn, hatte die meisten Sprints im Team (32) und stabil bei Balleroberungen. Bereitete das 1:0 per Ecke vor, hatte selbst zwei Abschlussszenen. Note: 3.
Xavi Simons: Auch, wenn er selbst mal nicht trifft, ist Xavi zuverlässig der Spieler, der die meiste Torgefahr bei RB erzeugt. Forderte in der ersten Hälfte die Bälle, die bei ihm immer in guten Füßen sind. Dreh- und Angelpunkt, kam eben nur nicht selbst so recht in die Abschlüsse. Bis zum 1:2, als Kobel nur abklatschen lassen konnte und Baumgartner zur Stelle war. Note: 2.
Christoph Baumgartner: In der ersten Hälfte nicht zwingend genug, wirkte etwas schlapp und körperlich nicht ganz auf der Höhe und so spritzig wie sonst. Legte in der zweiten Halbzeit zu, hatte die Balleroberung vor dem 1:2 und war dann selbst als Abstauber zur Stelle. Beinahe noch ein zweites Mal erfolgreich, aber traf aus unmöglichem Winkel nur den Kobel und Pfosten (73.). Note: 2,5.
Lois Openda: Zog mit Speed gegen Hummels allein aufs Tor und hätte gegen den langsamen Dortmunder einfach durchziehen und das Tor erzielen sollen. So erzwang er die Notbremse und den Platzverweis von Hummels, der RB gar nicht so in die Karten spielte. Verzettelte sich dann wie bereits gegen Heidenheim und war bei seinen fünf Torschüssen abermals nicht effizient genug. Hatte zu wenig klare Szenen und Abschlusspositionen, ist eben eher ein Konterstürmer, gegen eine gute Defensive auf engem Raum zu Chancen zu kommen, fällt ihm aktuell schwer. Note: 3.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.