RB gegen Juve Lukeba vs. Vlahovic: Duell der Jungstars
Real und Chelsea haben ihn längst im Fokus. RB Leipzigs Innenverteidiger Lukeba genügt nach nur einem Jahr schon höchsten Ansprüchen. Kann er auch Juve-Stürmer Dusan Vlahovic ausschalten?
Leipzig/dpa/ukr – Harry Kane stellte er schon kalt. Nun soll Juventus Turins Star Dusan Vlahovic die Qualitäten von RB Leipzigs Abwehr-Juwel Castello Lukeba zu spüren bekommen. Ob gegen den Bayern-Stürmer oder andere Weltklassespieler, der erst 21 Jahre alte Lukeba verteidigt auf einem erstaunlich hohen Niveau. Derzeit ist er aus der Innenverteidigung der Sachsen nicht wegzudenken.
Längst ist das Megatalent im Fokus von Real Madrid oder dem FC Chelsea. „Castello macht es sehr gut gegen den Ball und mit dem Ball hervorragend. Man kann sich von ihm als junger Spieler sicherlich einiges abgucken, seine Ruhe, seine Klarheit”, lobte RB-Cheftrainer Marco Rose den jungen Franzosen, der vor gut einem Jahr nach der Verletzung von Kapitän und Abwehrchef Willi Orban ins kalte Wasser geworfen wurde. Seitdem brilliert er von Spiel zu Spiel.
Nun will Lukeba an diesem Mittwoch in der Champions League (21 Uhr/DAZN) den serbischen Nationalstürmer Vlahovic ausschalten, der am vergangenen Samstag in der italienischen Serie A beim FC Genua einen Doppelpack (48. Minute, Handelfmeter/55.) beim 3:0-Sieg erzielte. Den dritten Treffer markierte Francisco Conceicao (89.), der dem Vernehmen nach auch bei RB schon auf dem Zettel der Scoutingabteilung stand.
Trotz Olympia-Teilnahme in Topform
Lukeba ist bei RB mittlerweile ein Dauerbrenner. Obwohl er mit Frankreichs Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris das Finale gegen Spanien (3:5 n.V.) erreicht und in allen fünf Spielen der Franzosen auf dem Feld gestanden hatte, war er bei den Leipzigern sofort wieder im Einsatz – und verteidigte gleich wieder auf Topniveau. Die Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro, die RB im Sommer 2023 an Olympique Lyon überwiesen hatte, hat sich längst ausgezahlt. Sein Marktwert wächst stetig. Zum Vergleich: Vlahovic wechselte Ende Januar 2022 innerhalb der Serie A von der AC Florenz für eine Ablösesumme von 70 Millionen Euro zu Juventus. 18 Tore in allen Wettbewerben erzielte der 1,90-Meter-Mann in der Vorsaison. In dieser Spielzeit sind es insgesamt bereits vier Treffer.
Doch Lukeba muss sich aktuell vor keinem Stürmer verstecken. Der gebürtige Lyoner ist kein Mann der großen Worte, sondern geht mit viel Demut und vor allem Ruhe und Gelassenheit seine Aufgaben an. Er überzeugt mit intelligentem Zweikampfverhalten, Mut und Beweglichkeit. Von allen Verteidigern der Sachsen hat er die beste Zweikampf-Quote und trägt parallel dazu bei, dass RB mit 531 gewonnenen Zweikämpfen den Liga-Bestwert hält.
„Typ, der komplett in sich ruht”
Der in Lyon geborene Lukeba glänzt aber nicht nur in der Defensive. Auch seine Spieleröffnung mit außergewöhnlich sicherer Ballbehandlung sowie seine tiefen Pässe in den freien Raum sind beeindruckend. Dabei gab er erst vor einem Jahr gegen den FC Augsburg (3:0) sein Startelf-Debüt, nachdem sich Orban verletzt hatte. Nun ist er eine feste Größe. „Er ist aber auch so ein Typ, der komplett in sich ruht und ein außergewöhnlicher Fußballer, der viel mitbringt für einen Topverteidiger”, sagte Rose.
Sein erstes RB-Tor erzielte Lukeba in der Vorsaison beim 2:2 gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern. Zudem verteidigte er in dieser Partie extrem stark gegen Kane, der nur vom Elfmeterpunkt traf. „Es pusht mich, wenn ich gegen so große Spieler spielen darf. Ich mache meinen Job und bin froh, wenn er kein Tor gegen mich macht", sagte Lukeba.
Wenige Wochen später wurde er von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps erstmals für die Équipe Tricolore nominiert, wo er am 17. Oktober beim 4:1 gegen Schottland sein Länderspieldebüt gab. Längst ist Lukeba, der bei RB einen Vertrag bis 30. Juni 2028 hat, bei den Topclubs begehrt. Beim Atlético-Spiel in Madrid sollen bereits Real-Scouts das Toptalent beobachtet haben, berichtete die spanische Zeitung Marca. Auch der FC Chelsea soll seine Fühler nach dem Toptalent ausgestreckt haben.