RB gegen Augsburg "Nicht nur anschieben, anschieben": Darauf setzt Rose im Liga-Endspurt
Intrinsische Motivation und Eigenverantwortung sind Schlüsselbegriffe der Pädagogik, was in diesem Zusammenhang auch die Arbeit von Fußballlehrern berührt. Wie bekomme ich eine Fußballmannschaft so bewegt, dass sie von sich aus Verantwortung für ihre Auftritte in Spielen, ihre körperliche Verfassung und Umsetzung einer Strategie übernimmt?
Benötigt das RB-Team Führung?
Bei RB ist das ein ewiges Thema, seit der Kader vor sieben Sommern in die Bundesliga aufgestiegen ist, mit Fleiß, Disziplin und Qualität sich aus dem Stand in die Nobeletage hochgearbeitet hat, dort aber in allen Spielzeiten damit zu kämpfen hatte, sich an die Spitze zu setzen.
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Vom Akademie-Team war immer mal die Rede, das dauerhaft Anleitung braucht und aufgrund seines für einige Jahre jungen Durchschnittsalters Führung benötigt. Was nicht immer leistbar ist, schon gar nicht in Spielen selbst, wo der Coaching-Einfluss natürliche Grenzen hat. Sie werden auch von der Markierung der Trainer-Austrittszone vor der Ersatzbank gezogen.
Marco Rose, Übungsleiter der Sachsen, hatte zuletzt damit zu tun, als sein Team in bester Laune und Verfassung Spiele wie gegen Bochum (0:1) und Mainz (0:3) verlor. Dass sich das in der Endphase der Liga, mit noch sechs ausstehenden Spielen und einem Gedränge rund um Rang vier, dem Minimalziel des Clubs, nicht wiederholt, dafür setzt der 46-Jährige auf: Eigenständigkeit und Eigenverantwortung.
Marco Rose: "Ich habe großes Vertrauen"
„Ich kann meiner Mannschaft vertrauen, das ist das Allerwichtigste“, sagte Rose am Freitag vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr) mit einem Rückblick auf die vor allem seltsam klare Pleite gegen Mainz. „Wenn ich ständig Angst davor habe, dass es wieder passiert oder dem Team nicht zutraue, die Dinge selbständig zu lösen und immer nur anschiebe, anschiebe, dann kommt es bei den Jungs auch so an.“ Sprich, dann ist Rose der Teamvater und die Spieler seine Kinder.
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Deshalb: „Ich habe großes Vertrauen in den Charakter und die Qualität meiner Jungs. Sie müssen realisieren, um was es jetzt geht. Wir sind in der Endphase der Saison. Wenn wir schlau sind, dann haben wir alle, mich eingeschlossen, aus der Mainz-Partie gelernt. Dafür gibt’s keine Garantie. Aber wir haben ein Heimspiel, wir haben die letzten zwei Partien gewonnen. Daraus kann man sich Dinge ziehen. Es muss mein Ziel als Trainer sein, dass ich das Team nicht immer anschieben muss.“