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RB-Jahresrückblick 2023 Zwölf Monate, zwölf Bilder, zwölf Zitate

Von Martin Henkel und Ullrich Kroemer Aktualisiert: 29.12.2023, 11:19
Brannte wie eine Fackel auf dem Spielfeld und beim Feiern: Dominik Szoboszlai zelebrierte den DFB-Pokal-Sieg am feurigsten.
Brannte wie eine Fackel auf dem Spielfeld und beim Feiern: Dominik Szoboszlai zelebrierte den DFB-Pokal-Sieg am feurigsten. (Foto: imago/camera4)

Ein weiteres Jahr für RB Leipzig geht dem Ende zu. Ein Jahr, in dem Max Eberl kam, sah – und wieder verschwand. In dem der Kader den zweiten Pokal an den Cottaweg holte, wo die sportliche Leitung den größten Kabinen-Umbruch der Vereinsgeschichte umsetzte und wo vor Weihnachten ein prominenter Spind frei wurde. Zwölf Monate in zwölf Zitaten:

Januar

RB ist modern, kraftvoll, sehr ambitioniert, … und ich habe die Chance, auch größere Erfolge in den Fokus nehmen zu können.

Max Eberl im Trainingslager in Abu Dhabi

Max Eberl im Trainingslager in Abu Dhabi.
Max Eberl im Trainingslager in Abu Dhabi.
(Foto: imago/motivio)

Eberl kam auf dem Roten Teppich nach Leipzig. Er ging im Oktober durch die Hintertür. Die Zeit dazwischen war geprägt von fast 30 Transfers – und Lockrufen des FC Bayern, in dessen Bettwäsche der kleine Max als Knirps geschlafen hat. Die Gründe für das unerwartet schnelle Ende kann man sich denken.

>>> Weiterlesen: Jetzt abstimmen: Das große RB-Stimmungsbild zum Ende des Jahres

Februar

Ich hätte ihn heute auch 180 Minuten spielen lassen. Weil ich weiß, wie ein Stürmer funktioniert …

RB-Coach Marco Rose über Timo Werners Tor zum 3:1 gegen Hoffenheim im Pokal

Marco Rose und Problemstürmer Timo Werner.
Marco Rose und Problemstürmer Timo Werner.
(Foto: imago/motivio)

Der Treffer gegen den Hopp-Klub war Werners zweiter dieses Jahres. Sieben kamen hinzu, aber nur noch zwei nach dem Sommer. Der beste Stürmer der Klubgeschichte hat sich mittlerweile auf die Reservebank entwickelt und dürfte von dort aus wohl bald das Weite suchen. Aktuell ist es jedenfalls kaum vorstellbar, dass Rose ihm nochmal 180 Minuten zur Verfügung stellt.

März

An dem Tag bin ich aufgestanden, die Sonne schien und nach 30 Minuten hat es geregnet.

Josko Gvardiol nach dem 0:7 in der Champions League gegen Manchester City

Traumatischer Abend: Josko Gvardiol gegen Erling Haaland.
Traumatischer Abend: Josko Gvardiol gegen Erling Haaland.
(Foto: imago/Picture Point LE)

Gvardiol hat den Tag, an dem RB die höchste Pleite seiner Europapokalgeschichte kassierte, ein wenig verklärt. Der erste Treffer fiel bereits nach 22 Minuten. Aber so kann es kommen, wenn man verliebt ist. Im Sommer sagten der Verteidiger und Man City Ja zueinander - und überwiesen für die Vermählung 90 Millionen Euro nach Leipzig.

>>> Weiterlesen: RB-Zeugnis der Hinrunde, Teil 1: Tor und Abwehr

April

Wir müssen das abhaken und nach vorne schauen.

RB-Torhüter Janis Blaswich nach dem 0:3 gegen Mainz

Starker Rückhalt: Janis Blaswich.
Starker Rückhalt: Janis Blaswich.
(Foto: imago/Karina Hessland)

Der Lieblingssatz des Leipziger Torhüters nach Niederlagen: wetterfest, teflonbeschichtet und polyvalent einsetzbar. Er half nicht nur, die dritte Pleite am Stück zu verdauen, sondern trug den 32-Jährigen auch zu seiner ersten Nationalmannschaftsberufung. Mittlerweile befindet sich das Bonmot allerdings im Härtetest, nachdem Blaswich zuletzt drei Mal patzte.

Mai

Es ist ganz schön, hier mal zu gewinnen. Dann muss man sich die Scheiße vor dem Spiel nicht mehr anhören, dass wir hier noch nie gewonnen haben.

Abwehrchef Willi Orban nach dem 3:1 in München

Der Kapitän geht voran: Willi Orban.
Der Kapitän geht voran: Willi Orban.
(Foto: imago/Ulrich Wagner)

Sechs Versuche hatte es gebraucht, um den FC Bayern endlich „dahoam“ zu schlagen. Verständlich, dass sich bei Orban kraftvoll Erleichterung Bahn brach. Der Routinier war an allen Spielen beteiligt gewesen. Und danach offenbar so befreit, dass er an der Seite seiner Kollegen nach dem Sommer im Supercup ein 3:0 nachlegte.

Juni

Dominik Szoboszlai mit Pyro-Fackel nach 2:0 gegen Eintracht Frankfurt im DFB-Pokalfinale.

Pyro-Party: Dominik Szobosulai und Kollegen.
Pyro-Party: Dominik Szobosulai und Kollegen.
(Foto: imago/camera4)

Es braucht nicht immer Worte, um sich zu äußern. Dominik Szoboszlai reichte ein Bengalostäbchen, um den zweiten Pokaltriumph in Serie zu bewerten. Ob beides in Verbindung zueinandersteht, ist denkbar. Der Schütze zum 2:0 gegen Frankfurt verließ RB im Sommer Richtung Liverpool. Prompt schieden die Sachsen in der zweiten Runde aus.

Juli

Es war nie mein Plan, ein Instagram-Star zu sein. Ich habe nur ein Ziel im Leben, und das ist, Profifußballer und die beste Version meiner selbst zu sein.

Zugang Xavi Simons im Trainingslager in Südtirol

Erster öffentlicher Auftritt in Bruneck: Xavi Simons.
Erster öffentlicher Auftritt in Bruneck: Xavi Simons.
(Foto: Picture Point LE)

Im Sommer-Trainingslager im italienischen Bruneck trat zum ersten Mal ein gewisser Xavi Simons vor die Journalisten. Der 20-Jährige räumte direkt auf mit dem Klischee des Teenie-Idols, sondern machte klar, dass es ihm um Fußball geht und nichts anderes. Das zeigt er Woche für Woche auf dem Platz und trug Rasenballsport nach der Verletzung von Dani Olmo als Kreativspieler durch die Hinrunde.

>>> Weiterlesen: RB-Zeugnis der Hinrunde, Teil 2: Mittelfeld und Sturm

August

Das war eine besondere Nacht für mich. Das ist nur der Anfang!

Dani Olmo nach seinem Hattrick beim 3:0 im Supercup gegen Bayern München

Entscheidender Moment fürs Team: Supercup-Sieg in München.
Entscheidender Moment fürs Team: Supercup-Sieg in München.
(Foto: imago/Picture Point LE)

Nach einem freien Sommer befand sich Star Dani Olmo in atemberaubender Frühform und spielte den Münchnern einen Knoten in die Beine. Dieser Spieler, so viel war klar, wird diese Saison prägen. Wenn, ja wenn er gesund bleiben würde. Auf eine Knieverletzung folgte eine Schultereckgelenkssprengung – und RB musste wieder einmal nahezu die komplette Hinrunde ohne den Magier auskommen.

September

Nein, es war nicht zu retten

RB-Aufsichtsrat Oliver Mintzlaff nach der Trennung von Max Eberl

Klare Entscheidung: Oliver Mintzlaff erklärt Lothar Matthäus das Aus von Max Eberl.
Klare Entscheidung: Oliver Mintzlaff erklärt Lothar Matthäus das Aus von Max Eberl.
(Foto: imago/opokuix)

Die Gerüchte über das plötzlich angespannte Verhältnis gab es schon lange. Doch dass sich RB Leipzig am Freitagabend vor dem Topspiel gegen Bayern München von Sportchef von Max Eberl trennte, war ein einmaliger Vorgang. Hauptgrund laut Mintzlaff: „Es fehlte das Commitment für den Verein und für die Stadt.”

Oktober

Ich habe noch Bock auf Leipzig.

Rekordspieler Yussuf Poulsen vor seiner Vertragsverlängerung

Leipziger Traumpaar: Maria und Yussuf Poulsen.
Leipziger Traumpaar: Maria und Yussuf Poulsen.
(Foto: imago/Picture Point LE)

Der Rekordspieler bleibt auch weiter in Leipzig und wurde zu einer der prägenden Figuren dieser Hinrunde. Beginnend mit seiner Leistung nach der Einwechslung im Pokalfinale ist der Däne wieder Mode bei RB und erlebt nun seinen elften Frühling.

November

Gutes Wetter hier. Aber wir haben es zusammen geschafft, füreinander gekämpft..

Stürmer Lois Openda nach dem 2:1 im Dauerregen in der Champions League bei Roter Stern Belgrad.

Qualifikation im Dauerregen von Belgrad: Lois Openda vor der Kurve.
Qualifikation im Dauerregen von Belgrad: Lois Openda vor der Kurve.
(Foto: imago/Eibner)

Der Belgier Lois Openda kam als Rekordtransfer zu RB und zahlte im ersten halben Jahr mit 15 Toren zurück – vier in der Champions League. Unter anderem schoss er Leipzig in Belgrad so früh wie nie ins Achtelfinale der Champions League. Sein Motto für die Rückrunde: „In der zweiten Saisonhälfte will ich es besser machen als in der ersten.”

Dezember

Geschichte schreibt sich selbst.

Emil Forsberg nach seinem letzten Heimspiel für RBL mit Tor und Vorlage

Hoch soll er leben: Emil Forsberg.
Hoch soll er leben: Emil Forsberg.
(Foto: imago/motivio)

Dieser Abgang ist nicht zu toppen: Bei seinem Abschied vor den Leipziger Fans drehte Emil Forsberg noch einmal auf wie in seiner ersten Bundesliga-Saison 2016/17 und sorgte nach seiner Einwechslung fast im Alleingang für das 3:1 gegen Hoffenheim. Ein würdiger Abgang für einen der größten Spieler im RB-Dress, Emil, der „Zocker”.

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