Teil 2: Mittelfeld und Sturm RB Leipzigs Hinrundenzeugnis: Zwei Neue sorgen für Wachablösung in der Offensive
25 Pflichtspiele liegen hinter RB Leipzig in der Hinrunde der Saison 2023/24. Die begann mit einem furiosen 3:0-Sieg im Supercup beim FC Bayern München und endete weit weniger glamourös mit einem 1:1 bei Werder Bremen.
Wir haben allen eingesetzten Spielern von RB Leipzig ein "Hinrundenzeugnis" ausgestellt, basierend auf der Durchschnittsnote von RBlive. In Teil eins haben wir bereits Torhüter und Abwehrspieler abgehandelt. Im finalen Teil zwei geht es nun mit Mittelfeld und Stürmern weiter.
Dabei ist deutlich zu sehen: Im Sommer gab es eine Wachablösung in der RB-Offensive. Nicht mehr gestandene Leipziger Idole wie Emil Forsberg oder Timo Werner gaben den Ton an, sondern zwei Zugänge. Lois Openda und Xavi Simons brauchten keinerlei Anlaufzeit und zeigten gleich ihr riesiges Talent – Bestnoten inklusive.
RB Leipzig im Hinrundenzeugnis: Seiwald braucht Zeit, Haidara kommt stark zurück
Kevin Kampl: 20 Einsätze (1238 Minuten), ein Tor, eine Vorlage. Der Routinier ist bei RB nach wie vor wichtig und keineswegs nur Rotationsspieler. Kampl spielte vor allem in der ersten Hälfte der Hinrunde nahezu durch und zeigte dabei überzeugende Leistungen. Ein neuer Vertrag bis 2026 war der verdiente Lohn. Note 3,06
Xaver Schlager: 23 Einsätze (1877 Minuten), ein Tor, drei Vorlagen. Schlager brauchte etwas, um in die Saison zu kommen, war dann aber der Beste und Konstanteste im defensiven Mittelfeld. Verpasste kaum ein Spiel und überzeugte weitgehend mit seiner Aggressivität gegen den Ball. Note 2,81
Nicolas Seiwald: 12 Einsätze (570 Minuten), kein Tor, keine Vorlage. Der junge Österreich kann sein erstes Halbjahr in Leipzig als Lehrhalbjahr verbuchen. Der Youngster tat sich mit Tempo und Körperlichkeit in der Bundesliga schwer und konnte nicht wie gewünscht in der Mittelfeld-Rotation Minuten sammeln. Sein Potenzial deutete er aber mehrfach an, wurde zuletzt auch stabiler. Note 3,29
Amadou Haidara: 14 Einsätze (884 Minuten), kein Tor, eine Vorlage. Ende September kehrte der Nationalspieler Malis aus seiner Verletzung zurück und arbeitete sich Schritt für Schritt zurück. Dabei wurde Haidara immer besser, überraschte in defensiver Rolle und war zuletzt sogar dauerhaft erste Wahl bei Trainer Rose. Der 25-Jährige ist ein heimlicher Gewinner dieser Hinrunde – schade für RB, dass er nun zum Afrika-Cup reist und seinem Team fehlt. Note 3,09
RB Leipzig im Hinrundenzeugnis: Olmo im Pech, Baumgartner macht es besser als Carvalho
Emil Forsberg: 22 Einsätze (958 Minuten), vier Tore, eine Vorlage. Vor allem in seinen letzten Partien im Leipziger Trikot glänzte Forsberg noch einmal als Spielentscheider gegen Bern und Hoffenheim und sammelte überragende Noten ein. Ihn zieht es nun nach New York, nachdem seine Spielanteile bei RB in den vergangenen Monaten etwas zurückgegangen waren. Note 2,75
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Dani Olmo: 7 Einsätze (375 Minuten), sechs Tore, eine Vorlage. Gleich zwei Verletzungen an Knie und Schulter verhinderten, dass Olmo seine glänzende Frühform über einen längeren Zeitraum zeigen konnte. Der hochbegabte Spanier blickt quasi auf ein verlorenes Halbjahr zurück und fehlte seinem Team schmerzhaft. Note 2,5
Christoph Baumgartner: 22 Einsätze (750 Minuten), drei Tore, vier Vorlagen. Eine Verletzung in der Vorbereitung erschwerte dem Österreicher den Einstieg bei RB, er brauchte etwas Anlaufzeit. Doch wurde Baumgartner immer stärker, seine Einsatzzeiten immer länger. Sieben Torbeteiligungen sind ein guter Wert, zumal die Formkurve klar in die richtige Richtung zeigt. Note 2,85
Fabio Carvalho: 15 Einsätze (360 Minuten), kein Tor, keine Vorlage. Der junge Portugiese ist noch nicht in der Bundesliga angekommen. Bei RB kommt er über Kurzeinsätze nicht hinaus, war noch an keinem Treffer direkt beteiligt. Kein Wunder, dass Gerüchte um einen Leih-Abbruch für Carvalho beim FC Liverpool die Runde machten, auch wenn RB das bislang dementierte. Note 3,10
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Xavi Simons: 25 Einsätze (1894 Minuten), sechs Tore, neun Vorlagen. Der Niederländer war der große RB-Glücksgriff auf dem Transfermarkt im Sommer. Mit seiner Spielfreude und seiner individuellen Extraklasse entschied er viele Partien für Leipzig und spielte sich in Rekordzeit in die Herzen der Fans. Stand in jeder Partie auf dem Rasen und steckte diese hohe Belastung sehr gut weg. Note 2,46
RB Leipzig im Hinrundenzeugnis: Poulsen hat die Nase vorn gegenüber Sesko und Werner
Timo Werner: 14 Einsätze (386 Minuten), zwei Tore, eine Vorlage. Formschwächen und Verletzungen wechselten sich beim Stürmer ab, es war eine harte Hinrunde für Werner. Der Platz in der Startelf ist ebenso weg wie der im Nationalteam, sogar ein Wechsel im Winter ist im Bereich des Möglichen. Mit seinen Einsatzzeiten kann der 27-Jährige jedenfalls ebenso nicht zufrieden sein wie der Verein mit den Leistungen seines Großverdieners. Note 3,60
Lois Openda: 25 Einsätze (1848 Minuten), 15 Tore, vier Vorlagen. Der Belgier schlug voll ein in Leipzig, wurde fast nie geschont und brachte konstant seine Leistung. Zwar hätte er noch mehr Tore schießen können – Chancen waren da -, doch ist das Meckern auf hohem Niveau. Note 2,61
Yussuf Poulsen: 23 Einsätze (1308 Minuten), drei Tore, zwei Vorlagen. Der Däne meldete sich mit reichlich Spielzeit und einem überraschenden Stammplatz neben Openda zurück. Poulsen zeigte durchweg gute, mannschaftsdienliche Leistungen und war damit Werner und Sesko zumeist einen Schritt voraus – trotz überschaubarer Torquote. Note 3,05
Benjamin Sesko: 22 Einsätze (698 Minuten), sieben Tore, keine Vorlage. Die Torquote stimmt beim jungen Slowenen, aber das Gesamtpaket gefällt Trainer Rose noch zu selten. Trotz hoher Veranlagung und großer Treffsicherheit kam der 20-Jährige zumeist nur von der Bank zu "Joker"-Einsätzen. Dabei zeigte er häufig, was in ihm steckt. Als Startelfspieler gelang ihm das selten. Note 3,20