10. Kampl-Tor für RB gegen Bayer 04 Der Moment, der das Spitzenspiel auf den Kopf stellte
Kevin Kampl köpfte beim 3:2 von RB Leipzig gegen Bayer 04 Leverkusen das wichtige Anschlusstor. Nach dem Spiel erklärte der 33-Jährige, was Trainer Marco Rose mit seinem ersten Saisontreffer zu tun hatte.
Leverkusen/fri - Das 61. Tor seiner Fußballkarriere und das zehnte für RB Leipzig war ein ganz besonderes. Kevin Kampl schlich sich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gegen Bayer Leverkusen in den gegnerischen Strafraum, wurde von Benjamin Henrichs per Flanke mustergültig bedient und köpfte den Ball zum schmeichelhaften 1:2-Halbzeitstand ins Netz. Der schmächtige 1,78-Meter-Mann ist nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt.
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Damit sorgte Kampl für die Wende. In einem Spiel, in dem Leverkusen bis dato Katz und Maus mit der Elf von Marco Rose gespielt hatte. Am Ende siegte RBL aufgrund der starken zweiten Hälfte 3:2 und beendete die Ungeschlagen-Serie von Bayer 04. Quasi mit dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer zu erzielen, sei "sehr wichtig" gewesen, sagte Kampl bei Sky. "Dann haben wir uns nochmal eingeschworen in der Kabine, uns gesagt, dass hier alles drin ist."
Sah auch RB-Sportdirektor Rouven Schröder so: "Das 1:2 aus dem Nichts hat uns am Leben gehalten, wir haben an uns geglaubt, hatten besseren Zugriff und waren effektiv.”
RB Leipzig: Rose wollte mehr Offensivdrang von seinen Sechsern
Vor dem Tor gegen seinen Ausbildungsclub, bei dem er vor seinem Transfer zu RB Leipzig zwei Profijahre (2015-2017) verbrachte, sagte Kampl (33) zu sich selbst: "Geh einfach mal mit, lauf einfach mal durch." Und so tauchte der gebürtige Solinger mutterseelenallein vor Leverkusens Schlussmann Matej Kovar auf. In der Innenverteidigung des Meisters fühlte sich niemand für ihn zuständig.
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Auch das taktische Konzept von Trainer Marco Rose spielte bei Kampls Vorstoß eine Rolle. Der Trainer wollte, dass sich die beiden Sechser Kampl und Amadou Haidara (nach 15 Minuten für Nicolas Seiwald ausgewechselt) aufgrund der Fünfer-Kette auch mal in die Offensive einschalten.
Nur eines bedauerte Kampl bei seinem dritten Startelfeinsatz der noch jungen Saison. "Schade, dass der zweite nicht auch noch reinging in der zweiten Hälfte." In der 51. Minute hatte der Mittelfeldstratege gefährlich aus der Distanz abgezogen, doch dieses Mal parierte Kovar aufmerksam. Am Ende war Kampl, zweites Tor hin oder her, einer der besten Leipziger. Mit 73 Ballkontakten, einer Passquote von 86 Prozent und einem psychologisch wichtigen Treffer.