Besuch im Baskenland Deswegen "spioniert" RB bei Athletic Bilbao
Athletic Bilbao ist seit Gründung der Primera División 1928 noch nie aus der ersten spanischen Liga abgestiegen, wurde achtmal Meister und 24-mal Pokalsieger. Und das alles mit ausschließlich baskischen Spielern; aus einer Region, die nur 2,2 Millionen Einwohner hat. Um das ausgeklügelte und engmaschige Scouting-System und die Trainingsmethodik zu studieren, reiste nun eine Gruppe von Nachwuchtrainern von RB Leipzig ins Baskenland.
🇩🇪 @RBLeipzig_EN visit Lezama.
— Athletic Club (@Athletic_en) June 9, 2022
Coaches from the German team are interested in the methodology and recruitment process of Athletic Club's youth academy.
Danke schön und bis bald!#AthleticLezama #AthleticClub 🦁
Gäste von RB Leipzig studieren Trainingseinheiten
Zur Reisegruppe gehörten Tim Krömer (U16-Trainer), Alexander Portleroy (U15-Trainer), Dennis Bockelmann (U14-Trainer), Rene Hoenisch (U12-Trainer), Paul Klein (U7-U12-Koordinator), Athletiktrainer Robert Friedrich, Sportpsychologe Nils Gatzmaga und Jan Schäfer (Leiter der U8-U14).
Der Besuch in der Nachwuchsakademie Lezama bestand laut Bilbao "aus mehreren Treffen und Gesprächen mit den verschiedenen Verantwortlichen für Methodik, körperliche Vorbereitung, Psychologie und Rekrutierung". Darüber hinaus konnten die Leipziger Gäste mehrere Trainingseinheiten der Jugendmannschaften miterleben. Das Ziel: Von den Besten lernen.
Mintzlaff nicht zufrieden mit dem "Output im Nachwuchsbereich"
RB hat seit der Gründung im Jahr 2009 bislang noch kein einziges Eigengewächs dauerhaft im Profi-Kader etablieren können. Das relativ neue Konzept, mittels "Career Center" Talente zu verleihen und dann bei entsprechender Leistungsstärke bei den Profis zu integrieren, ist bislang noch nicht aufgegangen. Auch kommende Saison wird wohl keiner der Leih-Rückkehrer zum Kader stoßen. U21-Nationalspieler Tom Krauß geht wohl zu Schalke 04.
Dass der von der U19 nach oben geholte Linksverteidiger Sanoussy Ba zeitnah eine nennenwerte Rolle spielen wird, ist unwahrscheinlich. Wobei die Kluft zwischen Nachwuchs und Profis bei einem dauerhaften Champions-League-Team wie RBL natürlich größer ist als bei den Basken.
Dennoch haben die Millionen-Investitionen in den Nachwuchs bislang unter dem Strich nicht die erwünschten Ergebnisse gebracht. Es mangele nicht an Energie, an Konzepten, an Liebe zum Detail, an Qualität im Trainerteam, stellte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff Ende 2021 fest. "Aber wir tun uns extremst schwer, Talente zu finden auf einem ganz ganz hohen Niveau, die dann so wie ein (Bayer-Leverkusen-Profi Florian - d.Red.) Wirtz auch irgendwann bei uns landen." Er sei "nicht zufrieden mit dem Output im Nachwuchsbereich". Das soll sich zeitnah ändern. Vielleicht ja mit ein paar guten Ideen aus dem Baskenland.